LESUNG : Zurück ins Leben
Wer Romane autobiographisch deutet, gerät immer ein bisschen in Verruf. Setzt sich dem Verdacht aus, allzu naiv, gar vordergründig zu deuten. Bei Kathrin Schmidts Roman „Du stirbst nicht“, prämiert mit dem diesjährigen Deutschen Buchpreis, ist aber genau dies angemessen: Den Weg von einer Amnesie zurück ins Leben schildert das Buch, das explizit auf Autobiographisches zurückgeht: Die 1958 in Gotha geborene Autorin, die zunächst – ebenfalls preisgekrönte – Gedichte schrieb, hatte 2002 eine Hirnblutung und war lange unfähig zu sprechen. PS
■ Mo, 11. 1., 20 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38