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Halten wir fest: Herr Rother hat für einen Artikel Interviews geführt, alle Interviewpartner sagen ihm: "Die Ampelschaltung ist nicht schuld !" Herr Rother kommentiert im separaten Kommentar jedoch: "Die Ampelschaltung ist schuld !", und stellt sich so alleine gegen jeden Sachverstand.
Aus dem Kommentar spricht eine gewisse Ignoranz des Autors gegenüber Fußgängern und Radfahrern, denen angeblich seine Sorge gilt.
Eine einfache Maßnahme zur Unfallreduktion an der genannten Kreuzung gäbe es ja: Nämlich die Sperrung der Friedrichstraße für den LKW- und Reisebusverkehr und die Reduktion des PKW-Verkehrs z.B. durch ein Schließen der Kreuzung Friedrichstraße/Unter den Linden für Motorfahrzeuge. Ausweichmöglichkeiten, z.B. über die breitere Wilhelmstraße sind durchaus vorhanden.
Lieber Kommentator!Einfach mal die Augen aufmachen.In Berlin laufen überall die Leute bei Rot über die Straße,auch wenn Kinder zugucken und für die meisten Radfahrer gibt es scheinbar keine Ampeln!Das ist nicht nur am Checkpoint Charlie so!Einfach mal unter den U Bhf.Eberswalder Str. stellen und die Leute beobachten.Da ist es ein Wunder,daß nicht mehr passiert.Ich fahre jeden Tag mit dem Rad durch Berlin weite Strecken.Was man da an gefährlichen Situationen erlebt ist echter Wahnsinn!Bei Reisebussen,Lkw und Großraumwagen der Luxusklasse ist man aus Gewohnheit besonders Vorsichtig und achtet auf Blickkontakt mit dem (der)Fahrer(in)an jeder Kreuzung!Das hat mir schon mehrmals das Leben gerettet!beim Spurwechsel vorher nach hinten zu schauen soll auch Wunder wirken!
Bitte etwas genauer: "Radfahrer und Fußgänger kommen sich beim Kreuz-und-quer-Bewegen in die Quere"??? Fußgänger-Grün erlaubt es Radelnden keinesfalls, das Rotlicht für den Fahrverkehr zu missachten! Diese Rotlicht missachtenden Radelnden gaukeln den Autlern geradezu vor, dass, wenn Autler Grün haben, keine Radelnden mehr kommen (dürfen)! Welcher Kraftfahrer kontrolliert denn die Fußgängerampeln, ob da etwa ein Radler-Symbol mit enthalten ist?
Jedoch gilt auch: Wenn der Autler keine Radwege auf den Gehwegen ausmachen kann, gilt Fußgänger-Grün nicht für Radverkehr. Also muss er auf Radelnde auf der Fahrbahn rechts von ihm achten, muss stets mit ihnen rechnen. Radelnde müssen aber auch mit unkorrektem Autler-Verhalten rechnen. Rundum-Grün-Ampeln sind jedenfalls keine Ursache für derartige Abbiege-Unfälle. Rundum-Grün-Ampeln sind vorteilhaft, weil sie über die Diagonale Wege verkürzen und nach dem Fußgänger-Grün nicht zweimal eine Räumzeit beanaspruchen.
Der ehemalige Grünen-Fraktionschef nimmt Volker Wissing in die Verantwortung. Deshalb stimmt er gegen die Aufweichung der Klimaziele.
Kommentar zu Radunfällen in Berlin: Checkt den Checkpoint Charlie!
Die zwei schweren Radunfälle, die sich innerhalb von wenigen Wochen am Checkpoint Charlie ereigneten, sind zwei zu viel.
Verkehr ist brutal: Ein Mensch macht einen Fehler – und hinterher liegt ein anderer schwer verletzt im Krankenhaus. So jetzt wieder geschehen in Kreuzberg – an Berlins einziger Rundum-Grün-Ampel, die doch den Verkehr humaner machen sollte. Aber bekanntlich ist nicht alles, was gut gemeint ist, gut gemacht – und nicht jede Innovation erweist sich als sinnvoll. Deshalb sollten die Verantwortlichen das neue Ampelkonzept am Checkpoint Charlie überdenken.
Keine Ausrede
Sicher, einige Jahre blieb es dort relativ ruhig. Nur, was heißt „ruhig“? Die zwei schweren Radunfälle, die sich dort innerhalb von wenigen Wochen ereigneten, sind zwei zu viel. Natürlich weiß niemand, ob es diese Unfälle nicht auch gegeben hätte, wenn es an der Kreuzung eine „normale“ Ampelschaltung gäbe. Und natürlich darf sich kein Auto- oder Lkw-Fahrer damit herausreden, eine Kreuzung sei zu unübersichtlich. Fahren darf man eben nur, wenn der Weg frei ist.
Aber Verkehrsplaner sollten es den Menschen möglichst schwer machen, Fehler zu begehen. Und da stellt sich die Frage, ob die ungewohnte Rundum-Grün-Ampel eine gute Idee ist. Mögliche Fehlerquellen sind: Auto- und Lkw-Fahrer rechnen beim Abbiegen nicht mit Radlern, weil die Fußgänger ja Rot haben; Radfahrer und Fußgänger kommen sich beim Kreuz-und-quer-Bewegen in die Quere; Fußgänger werden bei den langen Rotphasen ungeduldig und rennen bei Rot über die Straße, selbst wenn Kinder zugucken.
Bleibt als positives Fazit nur: Gut, dass dieses Experiment nicht ausgeweitet wurde.
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Kommentar von
Richard Rother
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Geboren 1969 in Ost-Berlin. Studium an der FU Berlin. Bei der taz seit 1999, zunächst im Berliner Lokalteil. Schwerpunkte sind Verkehrs- und Unternehmenspolitik.
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Richard Rother