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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (427)

Mark Schmidt, Teamarzt der letzten verbliebenen deutschen Radsportgruppe Team Milram, hat im Kampf um seinen Ruf einen juristischen Erfolg erzielt. Das Landgericht im österreichischen Korneuburg bestätigte eine einstweilige Verfügung, die Schmidt im Oktober gegen den ehemaligen Radprofi Bernhard Kohl erwirkt hatte. Der geständige Doper und ehemalige österreichische Radsportheros darf nun nicht mehr behaupten, Schmidt sei seit 2007 in seine Dopingpraktiken eingeweiht gewesen. Kohl hatte gegenüber einer Tageszeitung Teile seiner Aussagen im Ermittlungsverfahren, das die Staatsanwaltschaft gegen ihn führt, wiederholt. Demnach will sich Kohl das Blutdopingmittel Epo während der Tour de France 2008, bei der er die Bergwertung dominierte, einmal im Hotelzimmer Schmidts, der damals noch Arzt im Team Gerolsteiner war, verabreicht haben. Schmidt stritt alle Vorwürfe in einer eidesstattlichen Erklärung ab. Stefan Matschiner, Kohls Manager und mutmaßlicher Beschaffer von Dopingmitteln, gab ebenfalls eine eidesstattliche Erklärung ab, in der er Kohls Aussagen widersprochen hat. Dessen Angaben seien in mehreren Punkten nicht konsistent gewesen, urteilte das Gericht nun. Mark Schmidt, der als Teamdoktor seinerzeit auch den ebenfalls 2008 des Epo-Dopings überführten Stefan Schumacher betreut hat, hat noch bis zum Saisonende einen Vertrag beim Team Milram.