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Archiv-Artikel

Atomstrom auf der Rechnung

Von HG

BERLIN taz ■ Ab dem 15. Dezember müssen Energieversorger auf Rechnungen und in der Werbung angeben, wie der Strom produziert und die Umwelt dadurch belastet wird. Das sieht das Energiewirtschaftsgesetz vor. Die Verbraucher erfahren, welchen Anteil Atomkraft, Kohle, Gas und erneuerbare Energien wie Windkraft an ihrem Stromverbrauch ausmachen. Zudem geben die Unternehmen für jede Kilowattstunde Strom an, wie viel Kohlendioxid und radioaktiver Müll entstanden ist. Zum Vergleich sollen auch die Durchschnittswerte aus Deutschland ausgewiesen werden. Derzeit, so rechnete der Verband der deutschen Elektrizitätswirtschaft vor, kommen bundesweit 10 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien, 30 Prozent aus Atomkraft und 60 Prozent aus fossilen Brennstoffen. Pro Kilowattstunde entstehen 550 Gramm Kohlendioxid und 0,0008 Gramm Atommüll. Umweltschützer kritisierten gestern die Kennzeichnung. Denn Versorger, die an der Strombörse oder im Ausland Energie einkaufen, dürfen den Mix pauschal angeben – entsprechend dem europäischen Durchschnitt. Sie können 100 Prozent Atomstrom beziehen und trotzdem 13 Prozent Wasserkraft ausweisen. HG