das wichtigste
: US-Berater verschleppt

„Islamische Armee“ im Irak fordert Freilassung von Häftlingen. Viele Tote bei Anschlag in Polizeiakademie

KAIRO/BAGDAD dpa/rtr/ap ■ Im Irak haben Extremisten einen US-Berater entführt. Der Sender al-Dschasira zeigte gestern ein Video, auf dem ein blonder Mann zu sehen war. Die „Islamische Armee im Irak“ drohte darin mit der Ermordung der Geisel, falls die US-Armee nicht alle irakischen Gefangenen freilassen sollte.

Kein Lebenszeichen gibt es bislang von Susanne Osthoff und ihrem Fahrer, die am 25. November im Nordirak entführt worden waren. Nach Angaben des Außenamts gelang es immer noch nicht, Kontakt zu den Tätern herzustellen. Auch ihr Motiv ist weiter unklar. Inzwischen wird auch spekuliert, dass Osthoffs irakischer Ex-Mann hinter der Entführung stecken könnte, um die Übersiedlung der Tochter nach Jordanien zu erzwingen.

Indes haben die USA der Bundesrepublik in dem Entführungsfall nachrichtendienstliche Hilfe zugesagt. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, sie habe US-Außenministerin Condoleezza Rice darum gebeten. Rice versprach, die USA würden alles in ihrer Macht Stehende tun, die Geisel zu retten. Der US-Nachrichtendienst im Irak werde Hilfe leisten.

Bei einem Selbstmordanschlag in der Polizeiakademie von Bagdad sind gestern mindestens 43 Menschen mit in den Tod gerissen worden. Nach Polizeiangaben zündeten zwei Putzfrauen ihre Sprengstoffgürtel in der Kantine. Die US-Armee stellte den Vorfall anders dar: Danach kamen 27 Polizisten und Schüler ums Leben, als Selbstmordattentäter sich vor einem Klassenraum und in einem Bunker in die Luft sprengten. Der Sender al-Arabia berichtete, die al-Qaida von Abu Mussab al-Sarkawi habe sich zu dem Anschlag bekannt.