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Archiv-Artikel

HARTE KOPFNUSS

Norbert Meier hat ihn ohne Zweifel verdient, den taz-Award für ambitioniertes Laienschauspiel und freches Verdrehen von Tatsachen. Der Duisburger Trainer war am Dienstag während des Bundesliganachholspiels seines MSV gegen den 1. FC Köln auf den gegnerischen Spieler Albert Streit getroffen. Dieser warf dem Coach böse Worte an den Kopf (Meier: „Worte, die ich nicht wiedergeben möchte“). Man stellte sich sodann in Alphatier-Positur. Und Meier gab Streit eine Kopfnuss. Doch verblüffenderweise sank der Aggressor wie vom Blitz getroffen darnieder, dann erst der Genusste. Meier sah sich als Opfer und beschuldigte Streit. Nach Anblick der Fernsehbilder konnte Meier an seiner Theorie nicht mehr festhalten und sprach gesenkten Haupts von einem „Blackout“. Der DFB nahm Ermittlungen auf. Und siehe da: Per einstweilige Verfügung darf der Delinquent das Traineramt nicht mehr ausüben. In der kommenden Woche wird über das endgültige Strafmaß befunden. Der MSV steht indes zu seinem Trainer. „Er ist seit 25 Jahren ein untadeliger Sportsmann. Eine Trainerentlassung gibt es nicht“, sagte Klubchef Walter Hellmich. FOTO: AP     portrait SEITE 2