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Archiv-Artikel

sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

JÖRG SUNDERMEIER

Am Donnerstag wird, schön zentral, am Hackeschen Markt (13.30 Uhr) eine „Kundgebung gegen die Brutalität deutscher Asylpolitik“ stattfinden, und es wird auf einem großen Transparent aller Flüchtlinge gedacht werden, die der deutschen Asylpolitik seit 1993 zum Opfer gefallen sind – es sind, wie man ahnt, sehr, sehr viele. Mitglieder der Antirassistischen Initiative werden Beispielbiografien verlesen, und somit zeigen, dass niemand vergessen ist und niemandem vergessen wird.

Am Samstag wird in der Kreuzberger Alten Feuerwache (Axel-Springer-Straße 40/41, 14 Uhr) das Buch „Antiziganistische Zustände 2. Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse“ vorgestellt und diskutiert. Der Sammelband zeigt, wie sich die Vorurteile gegen Roma und Sinti in den letzten Jahren eher verstärkt denn abgeschwächt haben – und die antiziganistischen Bemühungen vonseiten offizieller Stellen zugenommen haben –, daher werden die Herausgeber_innen und Autor_innen des Bandes nun in Workshops die jeweiligen Aspekte des neuen Antiziganismus untersuchen. Anschließend werden die Ergebnisse in einer Podiumsdiskussion vorgestellt.

Am Sonntag dann wird im Laidak (Boddinstraße 41/42, 18.30 Uhr) die Veranstaltungsreihe „Rechte Gewalt im Kontext“ fortgesetzt, diesmal geht es um die nationalen und internationalen Verflechtungen der Naziszene, so etwa um das „Blood-&-Honour-Netzwerk als Basisstruktur des NSU, die Südafrika-Connection zum Meganazi Claus Nordbruch sowie der Ku-Klux-Klan und die ihm angehörigen deutschen Polizisten“, wie die Veranstalter_innen gewohnt pointiert schreiben. Es geht also darum, wie sehr die Vorfeldstrukturen des NSU in die Bevölkerung hineinreichen und vom Verfassungsschutz – sagen wir’s freundlich – ignoriert werden.

Am Dienstag schließlich wird im Festsaal Kreuzberg (Skalitzer Straße 130, 19.30 Uhr) über die extreme Rechte in Polen und Ungarn informiert werden, die zusehends an Einfluss gewinnt. Nicht nur Angehörige von Minderheiten werden seither in Polen und Ungarn noch stärker diffamiert, nein, auch die unabhängige Presse und die antifaschistische Bewegung ist sehr schwach und wird vonseiten der jeweiligen Regierungen systematisch noch mehr geschwächt (da man um das Ansehen der Nation fürchtet). So aber ist beiden Ländern jedenfalls eine düstere Zeit vorauszusagen. Wie man dennoch die antifaschistischen Strukturen in Polen und Ungarn stärken kann, werden Magdalena Marsovszky und Jonasz Dabrowski aufzeigen.

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