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: Geisel im Irak getötet

Islamische Armee bekennt sich im Internet zum Mord an US-Geisel. Kein Lebenszeichen von Osthoff

BAGDAD/BERLIN ap/rtr ■ Laut einer Internetmeldung ist am Donnerstag eine der zehn westlichen Geiseln im Irak getötet worden. Die irakische Untergrundgruppe „Islamische Armee im Irak“ meldete, es handele sich um einen „amerikanischen Sicherheitsberater des Wohnungsbauministeriums“ in Bagdad. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die Gruppe hatte vor zwei Tagen ein Video mit einer Geisel veröffentlicht, bei der es sich um den 40-jährigen Amerikaner Ronald Schulz gehandelt haben soll. Nur wenige Stunden zuvor hatten die Entführer von vier weiteren Geiseln ihr Ultimatum um 48 Stunden verlängert. Die zwei Kanadier, ein US-Bürger und ein Brite, die für einen christlichen Hilfsdienst arbeiteten, waren am 26. November verschleppt worden. Rund zwei Wochen nach der Entführung der Archäologin Susanne Osthoff und ihres Fahrers gibt es immer noch kein Signal. Der Krisenstab des Auswärtigen Amts trat gestern erneut zusammen. Osthoffs Mutter appellierte in ntv an „alle, die mit der Entführung zu tun haben, dass alles friedlich gelöst“ werde. Sie lobte den Appell von Exbundeskanzler Gerhard Schröder an die Geiselnehmer über das arabische Fernsehen.

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Linienbus in Bagdad sind gestern mindestens 30 Menschen getötet worden. 25 Menschen wurden nach Angaben irakischer Sicherheitskräfte verletzt, als sich der Attentäter inmitten der Passagiere in die Luft sprengte. Er zündete seinen Sprengsatz, als der Bus den Busbahnhof verließ. Im Vorfeld der Wahl am 15. Dezember häufen sich die Anschläge.

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