: Reden statt räumen
LINKE SZENE Ein runder Tisch soll das bedrohte Hausprojekt in der Liebigstraße 14 retten
Zur Zukunft des von der Räumung bedrohten Hausprojekts in der Liebigstraße 14 in Friedrichshain organisiert die evangelische Auferstehungsgemeinde am 28. Januar einen runden Tisch. Eingeladen sind BewohnerInnen und Eigentümer des Hauses, PolitikerInnen und Nachbarschaftsvereine. Franz Schulz (Grüne), Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, hatte sein Kommen schon im Vorfeld angekündigt. „Wir hoffen immer noch darauf, dass sich die Eigentümer auf Gespräche einlassen und eine Räumung verhindert werden kann“, sagte er. Moderieren soll die Veranstaltung der Theologe und Bürgerrechtler Rudi-Karl Pahnke, der zu Wendezeiten den „runden Tisch der Jugend“ leitete.
In der vergangenen Woche hatten Schulz und andere PolitikerInnen die Hauseigentümer Suitbert Beulker und Edwin Thöne bereits aufgefordert, mit den BewohnerInnen zu verhandeln. Bisher sind diese auf kein Gesprächsangebot eingegangen. Juristisch steht einer Räumung der Liebigstraße 14, in der etwa 25 Menschen leben, nichts mehr im Weg. Alle Mietverträge sind gekündigt, der Eigentümer nannte als Grund hierfür eine unrechtmäßig eingebaute Tür. Den letzten Prozess haben die BewohnerInnen im November verloren, Ende Januar läuft ihre Schonfrist aus. Kommt der schriftliche Bescheid, kann das Haus drei Wochen später geräumt werden.
Festival gegen Räumung
Die Einladung zum Gespräch an Edwin Thöne wollen BewohnerInnen am Freitag auch noch einmal der Geschäftsführerin des Berliner Kinderschutzbundes bei einer Kundgebung vor dessen Geschäftsstelle übergeben. Thöne ist Geschäftsführer des Kinderschutzbunds in Unna. Vom 28. Januar bis zum 6. Februar will das Hausprojekt außerdem ein Festival mit Ausstellungen und Konzerten organisieren. „Wir wollen damit bewusst das Haus öffnen und die Nachbarn einbeziehen“, so eine Bewohnerin. LUS