BUCHVORSTELLUNG
: Fortwirkende Denkmuster

Er war Gründungsmitglied des Spartakusbundes und der KPD, sprach mit Lenin über die Gründung der III. Internationale, war mit Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, Max Horkheimer und Walter Benjamin befreundet und an der Gründung des Frankfurter Instituts für Sozialforschung beteiligt. In seinem Buch „Die Juden in der Karikatur“ schrieb der marxistische Kulturwissenschaftler, Historiker und Kunstsammler Eduard Fuchs 1921 dann den Juden die „Hauptrolle […] beim Aufbau des Kapitalismus“ zu. Fast „alle Formen und Institutionen der kapitalistischen Geldwirtschaft“ seien „jüdische Erfindungen oder Schöpfungen“. In seinem Essay „Innerlich beschnittene Juden“ (KVV konkret, 128 S., 18 Euro) zeigt der Erziehungswissenschaftler, Publizist und taz-Autor Micha Brumlik (Foto), wie im Fuchs’schen Text antisemitische und rassistische Denkmuster fortwirken und stellt das entsprechende Bild vom Verhältnis von Kapital und Judentum auf den Kopf. Morgen Abend stellt Brumlik seinen Essay im Golem vor.  MATT

■ So, 31. 3., 20 Uhr, Golem, Große Elbstraße 14