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Archiv-Artikel

US-Soldaten sollen Haiti retten

KATASTROPHENHILFE Obama beordert nach verheerendem Erdbeben 5.700 Militärs auf die Karibikinsel. Expräsidenten Bush und Clinton koordinieren Hilfsaktion

Von D.J.

PORT-AU-PRINCE/WASHINGTON rtr/afp/taz | Nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti wollen die USA dem Karibikstaat mit einer groß angelegten Militäroperation und 100 Millionen Dollar helfen. 3.500 US-Soldaten und 2.200 US-Marines werden in den nächsten Tagen in Haiti erwartet. US-Präsident Barack Obama versprach eine „rasche, koordinierte und schlagkräftige“ Operation, um Menschenleben zu retten. Haiti habe derzeit oberste Priorität für seine Regierung. Auch der frühere US-Präsident George W. Bush wird eine führende Rolle übernehmen.

Auf Bitten des Weißen Hauses werde Bush gemeinsam mit seinem Vorgänger Bill Clinton die Hilfsbemühungen der USA für Haiti koordinieren, sagte ein Mitarbeiter Bushs am Donnerstag.

Eine erste Truppe von US-Spezialkräften übernahm bereits die Kontrolle über den Flughafen von Port-au-Prince. Sie reparierte den beschädigten Kontrollturm und bereitete die Landung weiterer Einheiten und Hilfsflüge vor. Ferner sind aus den USA ein Flugzeugträger, drei Kriegsschiffe und ein schwimmendes Krankenhaus unterwegs. US-Außenministerin Hillary Clinton sagte, es gehe um eine langfristige Operation. Man wolle Haitis Behörden unterstützen.

Nach einer Übersicht des humanitären Koordinationsbüros der UNO (Ocha) haben mindestens 27 Länder Haiti konkrete Hilfe angeboten. Die internationalen und lokalen Hilfsmaßnahmen zu koordinieren, die richtigen Prioritäten zu setzen und zugleich Haitis Regierung und die UN-Blauhelmmission Minustah einzubeziehen, könne ein logistischer Albtraum werden, warnten UN-Offizielle. Für viele Opfer dürfte die internationale Hilfe, die erst am heutigen Freitag richtig anlaufen kann, zu spät kommen. Tausende Verschüttete und Verletzte könnten bis dahin mangels Bergung und medizinischer Versorgung sterben. Haitis Regierung schätzt die Zahl der Toten auf bis zu 100.000. D.J.

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