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Archiv-Artikel

Schnell ins Konzert!

Eine Bremer Hardcore-Institution gibt sich heute, am Samstag, zum letzten Mal die Ehre: Aggra Makabra spielen ab 21 Uhr in der Friese ihr Abschiedskonzert. Nach zehn Jahren fordert das normale Leben, das man auch als Punk in der Regel führen muss, seinen Tribut, weshalb es zum Abschied noch einmal gesellig werden soll. Es assistieren Au weia! aus Köln.

Charlie Harper, einziges über die ganze Lebenszeit der UK Subs verbliebenes Mitglied, müsste unseren Berechnungen zufolge mittlerweile 66 Jahre alt sein. Und denkt – anders als Aggra Makabra – offenbar nicht ans Aufhören, zumindest hat es den Anschein. Seit 1976 nimmt der Mann Platte um Platte auf und verbringt den Rest der Zeit mit wechselnder Begleitung auf Tour. Anfangs hießen sie noch United Kingdom Subversives, aber schon bald kürzten sie den Namen auf das ab, was immer noch zahllose Lederjacken in aller Welt ziert: UK Subs. Und geändert hat sich in all der Zeit abgesehen von der Besetzung fast nichts. Auch wenn Harper Mitte der Achtziger ein paar Experimente mit Rap und Metal machte, wie beispielsweise auf „Japan Today“ nachzuhören war – im Grunde sind sie immer noch eine kompromisslos altmodische Punk-Band. Wofür sie nach wie vor geliebt werden, sind Hits wie „Stranglehold“, „Teenage“, „Party In Paris“ oder „Keep On Running“. Ihre Alben, die sie immer noch unermüdlich aufnehmen, benennen sie übrigens in alphabetischer Reihenfolge. Das erste hieß „Another Kind Of Blues“, das jüngste heißt „World War“ – wahrscheinlich müssen sie bald wieder von vorn anfangen. In Bremen spielen sie am kommenden Donnerstag mit den Vibrators ab 21 Uhr in der Lila Eule.

Seinen Fans ebenfalls ein alter Bekannter ist Gianmaria Testa aus dem Piemont. Allerdings tragen die in der Regel keine Lederjacken, und wenn, kritzeln sie keine Bandnamen mit dem Edding darauf. Testa, der am Freitag um 20.30 Uhr mit dem Multiinstrumentalisten Piero Ponzo im Schlachthof auftritt, ist ein italienischer Liedermacher, dessen Songs Anleihen bei Folk und Jazz machen. Andreas Schnell