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Archiv-Artikel

Vom Eise befreit

FUSSBALL Für den Hamburger SV und Hannover 96 beginnt die Bundesliga-Rückrunde am Samstag im eigenen Stadion. Schnee oder Eis werden dabei kein Hindernis sein – was mit einigen Kosten verbunden ist

Von KLI
Der Betrieb der Rasenheizungen beim HSV kostet 300.000 Euro pro Saison

Winterpause – das klingt, als würde man den Winter über pausieren. In der Fußball-Bundesliga ist das in diesem Jahr anders: Die Pause war die kürzeste seit über 30 Jahren, und wenn es an diesem Wochenende losgeht, dann ist der Winter keineswegs vorbei. Trotzdem werden alle Spiele in der 1. und 2. Bundesliga stattfinden. Weil die Deutsche Fußball-Liga in diesen Ligen eine Rasenheizung in den Stadien vorschreibt. Und der FC St. Pauli ein Auswärtsspiel hat, so dass er nicht – wie vergangenes Jahr – vergessen kann, seine Rasenheizung rechtzeitig einzuschalten.

Beim Hamburger SV beispielsweise läuft die Heizung seit dem letzten Spiel der Hinrunde gegen Bremen am 20. Dezember 2009. Permanent. Die Heizung, das sind Kunststoffrohre, die 20 Zentimeter unter der Rasenoberfläche verlegt sind. Die Rohre laufen quer in einem Abstand von 30 Zentimetern über den Platz. In der Gesamtanlage zirkulierten 12.000 Liter Wasser-Glykol-Gemisch, sagt Hermann Schulz, der Greenkeeper des HSV. Erhitzt werden die 12.000 Liter auf eine Temperatur von 28 Grad. In den ersten Bodenzentimetern werden damit sieben bis acht Grad erreicht.

Um Energie zu sparen, verwende der HSV für seine Rasenheizung die Abwärme, die aus den Fernwärmeleitungen der umliegenden Wohngebiete zurückkomme, sagt Schulz. „Wir sind dauernd am basteln, wie wir Energie sparen können.“ 1.000 Euro pro Tag kostet den HSV der Betrieb der Rasenheizung. Neben der im Stadion gibt es noch eine weitere auf dem HSV-Trainingsplatz. Beide zusammen verursachen Kosten in Höhe von 300.000 Euro pro Saison.

Auch in Bremen, Wolfsburg und Hannover gibt es zwei Plätze mit Heizung. In Hannovers AWD Arena hat der Architekt Helmut C. Schulitz die Heizung gebaut. Der sagt, es gebe einen Trend hin zum künstlichen Klima in den Stadien. Und er sieht einen Widerspruch zwischen Energiesparen und dem Einsatz einer Rasenheizung. Dieser Widerspruch sei „nicht auflösbar“. KLI