Pionierschritt in der kindlichen Bildung
In einem neuen Studiengang an der Uni Bremen werden Grundschullehrer und Erzieher gemeinsam ausgebildet
Bremen epd ■ Die bundesweit erste gemeinsame Ausbildung von Grundschullehrern und Erziehern für Kindertagesstätten hat an der Universität in Bremen ihren Lehrbetrieb aufgenommen. 240 Studierende seien im Bachelor-Studium „Fachbezogene Bildungswissenschaften im Elementarbereich“ eingeschrieben, sagte Professorin Ursula Carle. Die Modellphase des neuen Studienangebotes wird von der Robert-Bosch-Stiftung bis 2010 mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert.
Das Studium trage dazu bei, Pädagogen im Elementarbereich auf Hochschulniveau zu qualifizieren, sagte Carle bei einer Präsentation vor Experten. Der Bachelor-Studiengang bildet nach ihren Angaben in sechs Semestern je nach Schwerpunkt für Tätigkeiten in Kindergärten, im Hort sowie in Grund- und Sekundarschulen aus. Durch Kooperationen mit Universitäten in Bozen und Bologna bestehe die Möglichkeit, einen Teil des Studiums im Ausland zu absolvieren.
Laut Carle ist der Studiengang ein erster Schritt auf dem Weg zu einem “Modellzentrum für frühkindliche Bildung“ in Bremen. Nach diesem Plan soll dem Bachelor ein zwölfmonatiger Master-Studiengang folgen, der für den Einsatz als Lehrer und Frühpädagoge im Vorschul- und Primarbereich qualifiziert. Ein Promotionsstudium könnte nach den Vorstellungen der Bremer für wissenschaftlichen Nachwuchs sorgen.
Der neue Studiengang ist in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Evangelischen Kindertagesstätten in Bremen gegründet worden, der für die Praxis-Teile im Vorschulbereich zuständig ist. Landesverbandsleiterin Ilse Wehrmann sagte, das Projekt nehme erstmals in Deutschland die Bildung von der Geburt bis zum zehnten Lebensjahr in den Blick und bringe die Forschung auf dem Gebiet voran. „In diesem Bereich gibt es ein Defizit, das den Wandel der Kindertagesstätten zu frühkindlichen Bildungseinrichtungen behindert.“
Mehr über den Studiengang unter: www.fruehpaedagogik.uni-bremen.de