„Möglichst konkret machen“

Ein Streitgespräch über den Wohnungsbau

■ 65, freie Journalistin, moderiert unter anderem das „Hamburger Architekturquartett“. Beim NDR war sie lange für Sozialpolitik zuständig.

taz: Frau Rheinhold, warum brauchen wir noch eine Veranstaltung zum Wohnungsbau in Hamburg?

Sabine Rheinhold: Weil darüber von vielen Seiten kontrovers diskutiert wird. Der konkrete Anlass ist natürlich das Ziel des Senats, im Jahr 6.000 Wohnungen zu bauen. Die Gesprächsteilnehmer sind sich zwar einig, dass es mehr Wohnungen geben muss, aber der Weg dahin ist höchst umstritten.

Welche Wege gibt es denn?

Nun, Michael Sachs als Vertreter des Senats will jährlich 1.000 Sozialwohnungen bauen, weil die Stadt wachse und es kaum noch bezahlbaren Wohnraum gebe. Für den Wohnungswirtschaftler Manfred Ziercke ist das problematisch. Neu gebaute Wohnungen würden den Preis und die Mieten hochtreiben. Außerdem wisse man nicht genau, ob die Stadt auch in Zukunft weiter wachse und dann hätte man in 30 Jahren viel zu viele Wohnungen in der Stadt.

Es wurde kritisiert, dass es bei dem Wohnungsbau in Hamburg keinen Masterplan gibt. Diskutieren Sie heute darüber?

Eine solche Diskussion ist meist sehr theoretisch, die Teilnehmer können sich leicht dahinter verstecken. Ich werde es möglichst konkret machen.

Was bedeutet das?

Ich möchte darauf eingehen, ob es sinnvoller ist, den Bau von Wohnungen zu fördern oder auf Wohngeld zu setzen, oder wie lang die soziale Bindung von Wohnungen gelten sollte, um den Investoren Anreize zum Bauen von Sozialwohnungen zu geben. Dann soll es auch um grundsätzliche Fragen gehen: Wie hoch darf eine Miete eigentlich sein und wo kann überhaupt noch gebaut werden?  INTERVIEW: LIN

Streitgespräch: Welchen Weg beim Wohnungsbau?: 18.30 Uhr, Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24