: Eon will Milliarden investieren
18,6 Milliarden Euro für neue Kraftwerke, Leitungen und die Stärkung des Gas-Sektors
DÜSSELDORF rtr/ap ■ Deutschlands größter Energiekonzern Eon will in den nächsten drei Jahren 18,6 Milliarden Euro investieren. Fast 90 Prozent der Summe würden in Sachanlagen investiert, erklärte gestern der Konzern in Düsseldorf. Den Investitionsschwerpunkt soll Deutschland bilden. Eon will hier unter anderem für den Ausbau und den Erhalt der Netze 2,8 Milliarden Euro ausgeben. Für neue Kraftwerke sind 2,6 Milliarden Euro bereitgestellt. Geplant seien unter anderem ein Steinkohlekraftwerk im westfälischen Datteln und zwei Gas- und Dampfkraftwerksblöcke im bayerischen Irsching.
„In den nächsten drei Jahren investieren wir vor allem in hocheffiziente und umweltfreundliche Kraftwerke, in moderne Netze für Strom und Gas und in die Gasförderung“, fasste Konzernchef Wulf Bernotat die Pläne zusammen. Eon investiere damit einen Großteil des Geldes in die Versorgungssicherheit hierzulande. Für Zentraleuropa, das wesentlich aus Deutschland besteht, stellt Eon insgesamt 7,4 Milliarden Euro bereit.
In den Ausbau des Gasgeschäfts steckt Eon 3,2 Milliarden Euro: Für 1,3 Milliarden Euro will Eon sich an der Gasförderung in Russland beteiligen, weitere 1,9 Milliarden Euro sind für den Ausbau von Transportleitungen vorgesehen. Eon will zusammen mit dem BASF-Konzern und dem russischen Gasmonopolisten Gazprom bis 2010 die Gaspipeline durch die Ostsee bauen.
Mit 3,7 Milliarden Euro stellt Eon ebenfalls einen großen Teil seiner Investitionen für das Geschäft in Großbritannien zur Verfügung. Netze und Kraftwerke stünden hier im Vordergrund. „Die starke Finanzlage eröffnet Eon über die vorgesehenen Investitionen hinaus Spielraum für weitere Wachstumsschritte, wenn diese strategisch sinnvoll und wertsteigernd sind“, betonte der Energiekonzern.
Der künftig auch tatsächlich ein lupenreiner Energiekonzern sein wird: Der Essener Bergbau-, Chemie- und Immobilienkonzern RAG hat gestern eine wichtige Hürde auf dem Weg zu seinem Börsengang genommen. In einer Vereinbarung mit Eon sicherte sich RAG die vollständige Kontrolle über den weltgrößten Spezialchemieanbieter Degussa. Eon verkauft seine 43-prozentige Degussa-Beteiligung der RAG für 2,8 Milliarden Euro. Nach Abschluss des Geschäftes hält RAG dann gut 93 Prozent an Degussa.