: Einblick (468)
JÜRGEN MAYER H., KÜNSTLER/ARCHITEKT
■ Der Architekt wurde 1965 in Stuttgart geboren. Bekannt wurde er mit seinem Mensagebäude für die Hochschule Karlsruhe oder dem radikalen Umbau der Plaza de la Encarnación in Sevilla, auf die er monumentale Parasolpilze pflanzte. Aktuell plant er mit seinem Büro Projekte in Jena, Düsseldorf, Wolfsburg, San Francisco und Tiflis in Georgien. Immer wieder stellt er aber auch im Kunstkontext aus. Im letzten Jahr in der Berlinischen Galerie, nun bei Eigen + Art. Jürgen Mayers signifikantes H steht übrigens für Hermann.
Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Die rotierenden Bäume von Michael Sailstorfer in der Berlinischen Galerie waren in vertrocknetem Zustand wunderbare Kratzbürsten, um die ehemaligen Ausstellungsgrafiken unter der weißen Farbschicht freizulegen. Eric Steinbrecher zeigte im Kupferstichkabinett leichtfüßig humorvoll medienüberschreitende Assoziationen in Filmen, Büchern und Skulpturen. Und gerade jetzt läuft nach langer Zeit einmal wieder eine größere Architekturausstellung. In „Kultur:Stadt“ in der Akademie der Künste zeigen Matthias Sauerbruch und Wilfried Wang herausragende Gebäude, interpretiert im städtischen Kontext von Berliner Filmstudenten. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Die MaerzMusik ist vorbei, und jetzt freue ich mich auf „Hänsel und Gretel“ mit Fredrika Brillembourg in der Komischen Oper. Für Drinks kommt ab und zu die Bar Saint Jean in Mitte infrage und manchmal der Boiler Room im Stattbad Wedding am späteren Abend. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Die aktuelle Ausgabe von Pin-Up Magazine for Architectural Entertainment ist zusammen mit 032c immer in der Tasche. „1913: Der Sommer des Jahrhunderts“ von Florian Illies habe ich fast durch, und manchmal lese ich auch die taz. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Zurzeit definitiv die Sonne am Morgen und endlich wieder Fahrradfahren.