Regierung droht Osthoff mit Geldentzug

Das Auswärtige Amt streicht Susanne Osthoffs Projekten im Irak das Geld, falls sie in den Irak zurückkehren sollte

BERLIN afp ■ Die Bundesregierung will keine Projekte mehr finanziell unterstützen, die eine Rückkehr der deutschen Archäologin Susanne Osthoff in den Irak erfordern würden. Das Auswärtige Amt bestätigte am Montag, dass dies eine Konsequenz der „nachdrücklichen Aufforderung“ an Osthoff sei, nicht mehr in das Land zurückzukehren, wo die 43-Jährige drei Wochen als Geisel gefangen gehalten worden war. Eine Förderung bei grenzüberschreitendem Engagement wäre dagegen möglich.

Von den Restriktionen ist offenbar das Projekt der Deutschen betroffen, in der nordirakischen Stadt Erbil ein deutsches Kulturzentrum aufzubauen, berichtete die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ). Noch im Oktober habe die deutsche Botschaft in einem Brief an die kurdische Regionalregierung Unterstützung für Osthoffs Idee signalisiert. Die 43-Jährige habe trotz mehrfacher Warnungen im Oktober und November ihre Arbeit zur Sanierung einer Karawanserei in Mossul wieder aufgenommen.

Das Projekt war Ende Mai auf Eis gelegt worden, nachdem es angeblich Entführungspläne von der Terrorgruppe al-Qaida gegen Osthoff gab. Die Deutsche war von der Antikenverwaltung in Bagdad als Leiterin des Projekts eingesetzt worden, das vom AA mit rund 43.000 Euro gefördert wurde. Die NOZ schrieb auch, dass die Deutsche in einem Haus des Bundesnachrichtendienstes in Bagdad gewohnt haben soll. Aus diesem Grund sei Osthoff von den Entführern anfänglich für eine Spionin gehalten worden. Die Mutter der Archäologin, Ingrid Hala, sagte, sie warte noch immer auf einen Anruf ihrer Tochter.