Anlässlich von Tucholskys 70. Todestag
Ignaz Wrobel war (neben Peter Panther, Theobald Tiger und Kaspar Hauser) einer des Pseudonyme Kurt Tucholskys. Unter diesem Namen veröffentlichte der Publizist, Lyriker und Satiriker dieses Feuilleton, dessen Gehalt uns auch heute noch – über 70 Jahre nach dem Tod des Autors – durchaus aktuell erscheinen will. Am 9. Januar 1890 wurde Tucholsky in Berlin-Moabit geboren. Am 23. Dezember 1935 starb er, von eigener Hand in seinem schwedischen Exil, in das er vor den Nazis geflohen war. Der 70. Todestag ist für Schriftsteller ein besonderes Datum. Mit dem Ablauf des Jahres, das ihn enthält – also in diesem Fall mit Ablauf des Jahres 2005 –, entfällt nach deutschen Recht das Copyright. Das heißt, die Texte Kurt Tucholskys sind seit dem 1. Januar 2006 gemeinfrei: Jeder darf sie drucken (zumindest in den ursprünglichen, nicht noch einmal nachträglich etwa von einem Herausgeber bearbeiteten Fassungen). Diese Einladung nehmen wir hiermit gerne an – gerade bei diesem stets auf öffentliche Wirkung und Verbreitung seiner Gedanken bedachten Autor. „Macht die Bücher billiger“, lautete einer seiner bekanntesten Forderungen. „Druckt Tucholsky umsonst!“ ist so etwas wie ein verspätetes Echo darauf. Es ist unschwer abzusehen, dass sich einige Verlage darauf einrichten werden: Von diesem Jahr an wird es viele Ausgaben seiner Schriften geben. Die maßgebliche Ausgabe wird dennoch die von Antje Bonitz, Dirk Grathoff, Michael Hepp und Gerhard Kraiker im Rowohlt-Verlag herausgegebene Gesamtausgabe bleiben.