Was tun in Hamburg?
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■ Sa, 27. 4. bis So, 5. 5., diverse Orte

Protestkultur

Umkämpfte Orte gibt es auf St. Pauli ebenso viele wie Protestformen und Formate der Beteiligung und Teilhabe. Mit der Protestkultur rund um den Kiez beschäftigt sich ab Sonntag die von der GWA St. Pauli in Zusammenarbeit mit Initiativen aus dem Stadtteil konzipierte „Protestkulturwoche“. Der Masse der RadfahrerInnen etwa will das Fotoprojekt „We are traffic“ in der Galerie Affenfaust ein Gesicht geben, Sylvie Kretzschmer bittet zum Megafonchor und ein Workshop will ein Manifest zur Aneignung und Organisation von selbst verwalteten Räumen erarbeiten. Das Programm findet sich unter www.protestkulturwoche.de.

■ Mo, 29. 4., 20 Uhr, Centro Sociale

Grenzen im Wandel

Mit verschiedenen Dimensionen des europäischen Migrations- und Grenzregimes beschäftigt sich ab Montag eine Veranstaltungsreihe der Gruppe Grenzperspektiven. Zum Auftakt spricht der Politikwissenschaftler Helge Schwiertz über „Migration, Kapitalismus und Krise. Grenzregime als Arbeitsregime“. Die Reihe wird 14-tägig fortgesetzt, die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 Uhr. Das Programm gibt es unter grenzenimwandel.blogsport.de.

■ Mi, 1. 5. bis So, 4. 5., KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Befreiungs-Gedenken

Anlässlich des 68. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung der Konzentrationslager finden von Mittwoch bis Sonntag eine Reihe von Veranstaltungen in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme statt. Zu sehen sind etwa der Film „The Last Survivor“, der vier Überlebende des Holocaust sowie der Genozide in Ruanda, Darfur und im Kongo porträtiert, und das Theaterstück „Bis hierhin und nicht weiter!?“ der Gruppe „Witness Theater“. Über die Zeit der Verfolgung, ihre Haft in Ghettos, Zwangsarbeiter- und Konzentrationslagern berichten außerdem etliche Zeitzeugen.

■ Mo, 29. 4., 19.30 Uhr, Literaturhaus

Abenteuerlicher Weg

Ein Liebesbrief ist der Protagonist des dritten Romans „Brief in die Auberginenrepublik“ des irakischen Schriftstellers Abbas Khider. Der junge Salim schickt ihn zwei Jahre nach seiner Flucht Ende der 90er aus dem Exil im libyschen Bengasi an seine Geliebte Samia im Irak. Khider folgt dem abenteuerlichen Weg des Briefes über ein illegales Botennetz, beschreibt jede einzelne Person, die den Brief in den Händen hält und zeichnet so ein komplexes Bild der arabischen Welt vor den Facebook- und Twitter-Revolten. Wovon Khider hier in schmucklos-lakonischer Sprache erzählt, hat er am eigenen Leib erlebt. Zwei Jahre war er selbst im Irak inhaftiert, bevor er über Syrien, Jordanien, Libyen, Griechenland und Italien schließlich nach Deutschland gekommen ist, wo er seit zehn Jahren im Exil lebt.  MATT