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Archiv-Artikel

das wichtigste Anschlag auf Trauernde

Im Irak tötet Attentäter 34 Menschen bei Beerdigung. Elf Iraker sterben bei Explosionen von Autobomben

BAGDAD rtr/afp ■ Im Irak sind gestern bei der schwersten Anschlagserie seit Wochen Dutzende Menschen getötet worden. Während einer schiitischen Trauerfeier in Mokdadija riss ein Selbstmordattentäter mindestens 34 Menschen mit in den Tod. Nach Polizeiangaben wurden bei dem Anschlag in dem Ort nördlich von Bagdad auch 48 Menschen verletzt. Sie trugen einen Leibwächter zu Grabe, der am Vortag beim Mordversuch am regionalen Vertreter der Daua-Partei von Ministerpräsident Ibrahim al-Dschaafari getötet wurde. Der Politiker hatte schwere Verletzungen erlitten.

Nördlich von Bagdad griffen Rebellen eine Kolonne von 60 Tanklastzügen an. Dabei wurden 20 Fahrzeuge zerstört. Der Konvoi war Teil der Regierungsstrategie, die Treibstoffknappheit in Bagdad nach der Schließung der Raffinerie in Baidschi zu bekämpfen. Seit zehn Tagen stockt die Versorgung, da die Lkw-Fahrer bedroht werden.

Im Süden der Hauptstadt starben bei der Explosion einer Autobombe mindestens acht Menschen. Drei kamen bei einem Autobombenanschlag im schiitischen Viertel im Norden Bagdads ums Leben.

Trotz der neuen Anschläge bemühten sich Vertreter von Schiiten, Sunniten und Kurden weiter um die Bildung einer neuen Regierung, die die Gewalt eindämmen kann. Umstritten ist nach wie vor das Wahlergebnis. Sunnitische und weltlich orientierte Politiker kritisieren, dass es Wahlfälschung zu Gunsten der Schiiten gegeben habe. Die Wahlleitung lässt die Vorwürfe von einem internationalen Beobachtergremium untersuchen. Die Beobachter rechnen damit, dass sie mindestens drei Wochen für ihre Auswertungen brauchen.