: Aus‘m Hut gezaubert
SPD wirft Senat Versäumnisse bei der Firmenansiedlung im Hafen vor: Viel weniger Arbeitsplätze als versprochen
Tolle Zahlen: Mindestens 20.000 Arbeitsplätze entstehen in der Hafencity, behauptete der Senat 2000 im „Masterplan“ für den neuen Stadtteil. Und korrigierte sich später noch einmal gewaltig nach oben. Nicht 20.000, nein 25.000, bessser noch 40.000 oder gar 45.000 neue Jobs entstünden in der Hafencity, orakelte der Senat in seinen späteren Ausführungen. Ein Zahlenspiel ohne Grenzen.
Geballtes Unwissen: Wie sieht es denn nun aus heutiger Sicht ganz konkret mit den Arbeitsplätzen aus, wollten die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Karin Timmermann und Ingo Egloff in einer kleinen Anfrage vom Senat wissen. Schließlich seien bereits etliche Firmengebäude bezogen und zahlreiche Verträge unter Dach und Fach.
Also fragten die beiden Rathausabgeordneten nach bereits erfolgten oder absehbaren Firmenansiedlungen und neu entstehenden oder nur in die Hafencity verlagerten Arbeitsplätzen. Die informative Antwort des Senats auf all diese Fragen lautete jetzt: „Hierüber liegen der Behörde keine quantitativen Daten vor.“
Das gab den Fragestellern zu denken. So viel Unkenntnis über die tatsächliche Situation in der Hafencity lasse vermuten, dass möglicherweise auch die tollen Jobprognosen des Senats „aus dem Hut gezaubert“ wurden und nun „gar nicht so viele neue Arbeitsplätze“ entstünden wie behauptet. Also fragten sie noch einmal nach, ob der Senat nun nur mit 20.000 oder doch eher 45.000 Jobs rechne. Die verblüffende Antwort: Diese Schätzung ist „zutreffend“. Marco Carini