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Archiv-Artikel

taz lügt: S. tanzte nicht

„Speck hat Recht“: Jony Eisenbergs Kolumne „Nicht gegendarstellungsfähig“ drehte sich zuletzt um einen Schauspieler namens „S.“ – und bleibt diesmal ausnahmsweise nicht gegendarstellungsfrei

In meiner Kolumne über den Schauspieler Speck und sein Schicksal vom 9. Januar 2006 auf der tazzwei-Seite 14 („Mit S. fängt man Mäuse“) stand:

„Ein B-Prominenter (als Schauspieler bekannt aus zweitklassigen Fernsehserien, wir nennen ihn S.) speist mit 11 anderen B-, C- und D-Prominenten Silvester in einem Lokal. Er trinkt nichts, weil er eine Haftstrafe von etwas über zwei Jahren wegen Anlagebetruges im offenen Vollzug verbüßt, und macht auch sonst nichts Böses … Für den Jahreswechsel hat er – wie jeder Dritte seiner Freigänger-Kollegen – Urlaub. Die Schmierer von Springer schießen ihn ab, zeigen Bilder, auf denen er mit einer, sagen wir, D-Prominenten (bekannt aus Container-TV) tanzt.“

Tatsächlich hat sich S. von der Dame nur verabschiedet, und hat nicht mit ihr getanzt. Nichts anderes zeigt auch das Bild. Nicht einmal das also stimmte an dem traurigen Artikel, auf den hin unsere Abgeordneten sich empört an die Justizsenatorin wandten, um zu diesem „Skandal“ angeblich prominenzbegründeter Milde zu Gunsten S.s Stellung zu nehmen! Herr S. (hinter ihm verbirgt sich der Schauspieler Karsten Speck) hat uns daher eine Gegendarstellung geschickt, Unterlassungs- und Widerrufsansprüche angemeldet. Wir bedauern ehrlich, dass wir die Wort- und Bildmeldung des Boulevard über die Silvesternacht von Herrn S. für bare Münze genommen haben und uns an der Wahrheit vergriffen haben. Das wird nicht wieder vorkommen! Wir haben zwischenzeitlich auch erfahren, dass er gegen die B.Z. eine Beschlussverfügung auf Verbreitung einer Gegendarstellung erwirkt hat, mit der er darstellt, dass er mit der Dame nicht getanzt hat. Die Bildberichterstattung wie die Berichterstattung über seinen Silvesterabend hat er dem Boulevard untersagen lassen, weil es seine Privatsache ist, wie er seine Freizeit verbringt. Recht hat er! JONY EISENBERG

Unser Autor ist Rechtsanwalt und Strafverteidiger in Berlin.