piwik no script img

Archiv-Artikel

Alba versaut die Trefferquote

Die Basketballer von Alba Berlin kassieren in Frankfurt ihre erste Auswärtsniederlage der Saison. Die Berliner spielten hektisch, konfus – und trafen nicht: Statt wie gewohnt um die 90, macht Alba gerade mal 67 Punkte

Nach einer konfusen Vorstellung und der niedrigsten Trefferquote der Saison hat Alba Berlin mit dem 67:81 (28:39) bei den Frankfurt Skyliners die erste Auswärtsniederlage in der Basketball-Bundesliga bezogen. Damit ist dem Tabellenführer das nachträgliche Geschenk missglückt, das die Berliner ihrem verletzten Kapitän Matej Mamic zum 31. Geburtstag am Freitag machen wollten. An diesem Tag hatte die Mannschaft den sich schnell erholenden Kroaten zum gemeinsamen Essen eingeladen.

„Ich schaue nicht mehr nach hinten. Ich schaue nur noch nach vorn. Deshalb mache ich so große Fortschritte“, erklärte Mamic in einem Interview am Wochenende. Sechs Stunden Therapie absolviert der am 26. November 2005 mit einer anfänglichen Querschnittslähmung ins Krankenhaus eingelieferte Mamic täglich auf seinem Weg zum Comeback, das er noch in der laufenden Saison anstrebt. „Vielleicht klappt es zu den Playoffs. Ich verspreche, dass ich im September wieder da bin. Und zwar auf einem Spitzenniveau“, hofft der Kroate.

Mit seiner ruhigen und trotzdem enorm kämpferischen Spielweise hätte Mamic seinem Alba-Team in Frankfurt sehr helfen können. In der Aufholjagd nach völlig missglückter Startphase (15:32/13.) zerfiel des Berliner Spiel in Hektik und Einzelaktionen. „Frankfurt hat den Druck gemacht. Wir konnten damit nicht umgehen und haben uns von Beginn an zu sehr beeindrucken lassen“, erkannte Alba-Vizepräsident Marco Baldi den Unterschied an diesem Tag. „Frankfurt spielte mit unglaublicher Motivation und hatte mit der Rückkehr ihres lange verletzten Kapitäns Pascal Roller einen Riesenfaktor. Das wussten wir vor dem Spiel, konnten aber keine Mittel dagegen finden“, sagte Alba-Trainer Henrik Rödl.

Mit 34 Prozent Trefferquote aus dem Feld ließ seine Mannschaft die Offensivqualität, die in der Bundesliga bisher einen Schnitt von 95 erzielten Punkten brachte, bei den Skyliners völlig vermissen. Dies führte zur zweiten Saisonniederlage nach der Pleite in eigener Halle gegen Bremerhaven.

„Es ist sagenhaft, was ein neuer Trainer alles bewirken kann“, staunte auch Alba-Spielmacher Hollis Price, der dieses Mal im Schatten seines Widerparts Roller stand. Mit dem Sieg gegen die weiter unangefochten an der Spitze stehenden Berliner hatte der erst am Tag zuvor verpflichtete Skyliner-Coach Charles Barton einen perfekten Einstand. Das gelang übrigens auch dem ehemaligen Alba-Trainer Emir Mutapcic, der den bisherigen Tabellenletzten Energy Braunschweig zum 70:60 über die Gießen 46ers führte und am 25. Januar mit seinem Team nächster Heimspielgegner von Alba in der Bundesliga ist. dpa