: DAS BRINGT DIE WOCHE
FILM: Noch bevor in Hollywood die Verleihung der Golden Globes über die Bühne gehen wird, könnte ausgerechnet die begeisterte Auslandspresse bereits eine Renaissance des schwulen Kinos als Blockbuster-Garant künftiger Zeiten begründet haben. Favorisiert ist nämlich der Ang-Lee-Liebesfilm „Brokeback Mountain“, ebenfalls vorab gepriesen wurde das Porträt des schwulen Schriftstellers Truman Capote und die Story eines transsexuellen Vaters und seines Sohns unter dem Titel „Transamerica“. Ang Lees Neo-Western allerdings wird am häufigsten auch genannt, wenn es um den Oscar geht: der erste schwule Liebesfilm ohne Schrill- und Schrägheiten, vielmehr im Zivilisationsgenre des Cowboyfilms angesiedelt – mit Heath Ledger und Jake Gyllenhaal in den Hauptrollen. Die Zeichen deuten vielleicht nicht auf Renaissance, sondern auf einen ästhetischen Wechsel. Den vom Mitleids- und Opferdiskurs („Philadelphia“) zu einer entdramatisierten Geste des Selbstverständlichen – was die pure Subversion wäre.
MUSIK: Neu im Laden: Das „90210 Mixtape“ von Fler, dem notorischen Provokationsrapper vom berüchtigten Berliner Label Aggro (Sido). Wesentlich sympathischer sind da schon die Koblenzer Indierocker von Blackmail, deren fünftes Album „Aerial View“ bei City Slang erschienen ist.
POLITIK: Merkel. Nach ihrer Rückkehr aus Washington und Moskau wird die Kanzlerin sicher ein paar puppenlustige Anekdoten vom Stapel lassen. Ansonsten wird uns diese Woche SPD-Chef Matthias Platzeck seine Vision einer deutschen Version von „New Labour“ schmackhaft machen wollen.
WIRTSCHAFT: US-Unternehmen wie Intel, Motorola und Apple legen ihre Bilanzen vor. Und weil der Konzern Thyssenkrupp sein Angebot zur Übernahme des kanadischen Stahlherstellers Dofasco noch einmal erhöht hat, dürften hierzulande wohl die Aktien der Essener Firma im Blickpunkt stehen.