US-STUDIE
: Viele Europäer verlieren Vertrauen in die EU

BRÜSSEL | Die Wirtschaftskrise droht zu einer politischen Vertrauenskrise für die Europäische Union zu werden. Wie aus einer Studie des US-Forschungsinstituts Pew hervorgeht, ist die Zustimmung zur EU in acht untersuchten Staaten binnen eines Jahres im Schnitt von 60 Prozent auf 45 Prozent gefallen. Demnach befürwortet nur noch in Deutschland eine knappe Mehrheit die Übertragung von weiteren Kompetenzen an Brüssel.

Für die repräsentative Studie befragte das US-Institut im März über 7.600 Europäer aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Griechenland, Polen und Tschechien. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die „anhaltende Wirtschaftskrise Zentrifugalkräfte geschaffen hat, die die öffentliche Meinung in Europa zersplittert“ und die Bevölkerungen voneinander entferne. Insbesondere das positive Urteil der Deutschen über die EU und die eigene Wirtschaftslage stehe in einem scharfen Kontrast zur Stimmung in vielen anderen EU-Ländern. Demnach ist die Unterstützung für die EU vor allem in den Ländern Südeuropas auf einem Tiefpunkt angelangt. (afp)