: Mittelfussbruch
In dieser Kolumne verlieren wir so lange erhellende Worte über Sportverletzungen, bis auch die vierte Liga aus der fußballlosen Düsternis erwacht.Ich hab fünf Mittelfußknochen. Du auch. Die verlaufen fächerförmig von den Fußwurzelknochen zu den Zehen. Starke Bänder halten sie zusammen. Wenn dir von oben einer drauftritt, was beim Fuß-, Hand-, Basketball schon mal vorkommt, sogar ohne Absicht, bricht der eine oder andere. Geht auch mit Umknicken. Dritte Möglichkeit: lange Läufe, Wanderungen, Spaziergänge, auch Gewaltmarsch. Der weiß, warum er so heißt. Das nennt der Arzt als typisches Beispiel für einen Ermüdungsbruch: Marschfraktur. Wer viel trainiert, wenig schläft, sich schlecht ernährt, noch mehr trainiert, wird vom Körper aus dem Rennen genommen. Bevor was Schlimmes passiert, bricht sich der Körper einen Knochen. Ermüdungsbruch. Kann sein, dass du es Krachen hörst. Schmerzt so, dass einem schlecht wird. Beim Ermüdungsbruch schleichend. Diagnose: Der Arzt drückt bisschen herum, wenn du schreist, hat er den Bruch gefunden. Ohne Röntgenbild. Schmerzen, Herumdrücken, kein Schrei: Ermüdungsbruch. Dann Kernspin. Wenn die drei mittleren Knochen betroffen und nicht gegeneinander verschoben sind: schicker Gipsschuh. Vier Wochen Ruhe. Brüche der äußeren Mittelfußknochen dagegen verschieben sich häufig. Dann OP: Platten, Schrauben, Drähte. Gipsschiene, Krücken. Nach vier bis sechs Wochen zunehmende Belastung. Das Metall bleibt im Fuß, solange es nicht weh tut. Unbedingt vermeiden: Zwei Mal brechen, wie Bastian Reinhardt vom HSV. Dauert ein Jahr. ROR