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Archiv-Artikel

„Lass mich leben“

Ich versuche, die Vergangenheit zu vergessen, aber ich stecke meine Hände in meine Taschen und sie sind leer / und meine Mutter ist immer noch unglücklich / Lass mich leben / überall, wohin ich gehe, ist ein Checkpoint / Und ich werde wie Scheiße behandelt, dabei habe ich weder Waffen noch Haschisch / und ich will keine Almosen von niemandem / Bevor ich meine Hand zum Betteln ausstrecke, werde ich mir das Leben beenden / Am Abfluss des Lebens ziehen / Aber es gibt Hoffnung, ich werde auf meinen eigenen Füßen stehen / es gibt keine Zeit mehr, um zu spielen, die Uhr rennt auf die Zukunft zu / und ich werde nichts außer meinen vollen Rechten akzeptieren …

Du tust, als wärst du palästinensisch, aber du hast Angst davor, zu kommen und uns zu besuchen / Du hast Angst, dein großes Haus und dein schickes Auto zu verlieren / also nimm dein Pali-Tuch ab und sprich nicht in meinem Namen / Du versaust uns alles, während die Kugeln unsere Körper durchlöchern / Du sprichst die Sprache der Politik, ich die der Straße, und meine Erlebnisse sind von der Straße / Du willst Palästina? Das will ich auch, aber du willst keinen Frieden, du sitzt in den USA und in Europa und sprichst vom gestohlenen Land / aber Du machst die Glotze aus und wir sind immer noch hier …

aus: „Let me Live“ von Ramallah Underground