Milizenführer im Kongo veurteilt

BERLIN taz ■ Zum ersten Mal ist ein irregulärer Milizenführer in der Demokratischen Republik Kongo wegen seiner Verbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Urteil über Yves Kahwa Manga, den ehemaligen Führer der Miliz Pusic (Partei für die Einheit und die Rettung der Integrität des Kongo), fiel am Donnerstag vor dem Gericht der Stadt Bunia im nordostkongolesischen Distrikt Ituri, berichtete der UN-Rundfunk im Kongo. Die Pusic rekrutierte sich aus Kämpfern des Lendu-Volks, wurde 2002 bis 2003 von Uganda unterstützt und war für ethnische Säuberungen am Hema-Volk in Ituri mitverantwortlich, die mehrere zehntausend Tote gefordert haben. Das Gericht warf Kahwa Mord, mutwillige Zerstörung und Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Ein weiterer Milizionär wurde ebenfalls zu lebenslager Haft verurteilt, drei andere wurden freigesprochen. Kahwa sitzt seit 9. April in Militärgewahrsam. Er war bereits am 14. November zu fünf Jahren Haft wegen Entführung verurteilt worden. D.J.