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Archiv-Artikel

Umzug ins schöne Brandenburg

STEIGENDE MIETEN

Wie schön stellt man sich das Leben auf dem Land vor! Die Luft ist frisch, der Garten grün und die Wohnungen billig. Während in Berlin ja alles immer teurer wird. Die Mieten steigen um etwas mehr als drei Prozent im Jahr, wie der am Donnerstag veröffentlichte neue Mietspiegel ergeben hat. 5,54 Euro erhält der Vermieter inzwischen im Schnitt für einen Quadratmeter.

Strausberg hingegen: In vollsanierten großen Wohnungen in guter Wohnlage kostet der Quadratmeter nur 4,30 Euro. Man kann also richtig sparen. Oder das gleiche Geld ausgeben wie in Berlin und sich damit 28 Prozent mehr Wohnung gönnen. Oder gleich einen Kredit aufnehmen und damit ein Haus kaufen.

Doch darf man bei der Rechnung die Mobilitätskosten nicht vergessen. Und die sind im Umland erheblich höher als in der Innenstadt, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Studie im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Dort werden die monatlichen Kosten von Einfamilienhausbesitzern mit denen von Innenstadtfamilien verglichen. Und siehe da: Im Umland machen die Kosten für Mobilität 50 bis 60 Prozent der Kosten aus, die für die Abzahlung des Hauskredits fällig werden. Der Vorteil der zentral gelegenen Bezirke ist vor allem, dass viele Familien dort kein oder nur ein Auto brauchen. Der Senat will daher die Fahrt in der Stadt mit Fahrrad, Bussen und Bahnen attraktiver machen und das Angebot ausbauen. Wer sein Auto abschafft, kann nämlich 300 bis 600 Euro im Monat sparen.

Und die Parks in der Innenstadt sind doch eigentlich auch ganz schön grün.

SEBASTIAN HEISER