Vormerken : Literarische Mundarten in der Kulturbrauerei als Aufführung in zwei Akten
Wer einfach mal schauen will, wie unverständlich ihm das Deutsche doch begegnen kann, wird bei der Netzadresse www.webgerman.com/german/dialects/ allemal fündig werden. Das ist eine Link-Sammlung, die einen in die seltsamsten dialektalen Sprachregelungen führt und damit einen so ungemeinen Reichtum aufzeigt, dass man ganz froh darüber ist, dass der im Hinblick auf ein allgemeiner verständliches Wechselgeld zu einer „Hochsprache“ heruntergedimmt wurde. Wobei so ein Dialekt aber andererseits auch seine je eigene Kraft hat, was mit „Mund.Art“ in der Kulturbrauerei heute und morgen in zwei Akten durchgespielt wird: Am heutigen Mittwoch lesen Peter Turrini und Franz Xaver Kroetz, zwei Klassiker des modernen Volkstheaters, im Kesselhaus aus dramatischen Texten. Turrini macht das aus seiner „Rozznjagd“ und Kroetz aus einem neuen, noch unveröffentlichten Drama, das im Juni in München uraufgeführt wird. Der zweite Akt am Donnerstag präsentiert dann im Maschinenhaus Dialektlyrik aus Österreich mit Christiane Nöstlinger, Axel Karner und Wolfgang Sebastian Baur, der auch Pasolini und Hölderlin in seinen Pustertaler Dialekt übertragen hat. Für Rückübersetzungen ins Allgemeindeutsch ist gesorgt. TM