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Archiv-Artikel

MOOSPFLANZEN Nach 400 Jahren im Eis wieder grün

WASHINGTON | Moospflanzen können einen jahrhundertelangen Schlaf unter einer dicken Schicht Gletschereis fast unbeschadet überstehen. Kanadische Forscher haben festgestellt, dass die Pflanzen wieder zu wachsen beginnen, wenn sie durch den Rückzug des Gletschers ans Tageslicht kommen. Die Wissenschaftler zogen die Pflanzen dann auch im Labor heran. Die Moose verfügten über sehr widerstandsfähige und wandlungsfähige Zellen, aus denen neue Pflanzen hervorgehen können, schreiben die Forscher in den Proceedings der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Catherine La Farge und ihre Mitarbeiter von der Universität von Alberta, im kanadischen Edmonton, hatten die Flora am Sverdrup-Pass auf der Ellesmere-Insel des kanadisch-arktischen Archipels untersucht. Der dortige Teardrop-Gletscher hat sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts erheblich zurückgezogen. Den Forschern fiel zunächst auf, dass die Moospflanzen (Bryophytha), die unter der weichenden Eisschicht zum Vorschein kamen, erstaunlich unversehrt aussahen. Bisher hatten die Forscher angenommen, die seit 400 Jahren im Eis eingeschlossenen Moose seien tot. (dpa)