HÖRSAAL-BESETZUNG AN DER FU NACH DREI MONATEN BEENDET: Polizei räumt Silberlaube
Polizisten haben am Sonntagmorgen einen besetzten Raum an der Freien Universität (FU) geräumt. Am Morgen hätten Uni-Vertreter die Besetzer im Hörsaal in der Silberlaube aufgefordert, den Saal zu räumen, teilte der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der FU mit.
Ein Polizeisprecher sagte, zehn Studierende hätten sich geweigert, den Hörsaal zu verlassen. Sie seien dann aus dem Saal geleitet und teilweise getragen worden. Gegen sie wird Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte gestellt. Sie kamen am Nachmittag frei.
Die Entscheidung der Uni-Leitung, den Hörsaal räumen zu lassen, offenbare, „wie wenig ihr an studentischem und gesellschaftlichem Engagement gelegen ist“, kritisierte der Asta-Referent für Hochschulpolitik, Elias Michaels. Er forderte das Präsidium auf, von Strafanzeigen abzusehen.
Die Studierenden hatten den Hörsaal am 11. November besetzt, um für Bildungsreformen zu demonstrieren. Ende Januar kündigte die Uni-Leitung an, die Besetzung nur bis Monatsende zu dulden. Asta-Referent Michaels zufolge blieben zentrale Anliegen des Bildungsstreiks bisher unverwirklicht: „Von einer Fortführung der Proteste im kommenden Semester ist deshalb auszugehen.“ (taz, ddp)
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