Der Platz, der Ärger und die Folgen

Für dieses Wochenende hat der Hamburger Fußball-Verband alle Feldspiele witterungsbedingt abgesagt. Bundesliga-Vereine mit Rasenheizung wird das nicht treffen. Die Oberliga Nord aber pausiert: FC St. Pauli II gegen VfL Osnabrück II fand gestern nicht statt.

Dass die Pokalpartie St. Pauli gegen Werder Bremen am Mittwoch trotz widriger Platzverhältnisse angepfiffen wurde, hatte heftige Verärgerung zur Folge: „Das war fahrlässig und verantwortungslos“ schimpfte Werders Trainer Thomas Schaaf im Hinblick auf die Verletzungsgefahr der Spieler. Schaaf hatte am Nachmittag vor dem Spiel darauf gedrängt, die Partie abzusagen, Schiedsrichter Felix Brych aber entschied sich dafür, spielen zu lassen. Prompt zog sich Werder-Stürmer Miroslav Klose kurz vor der Halbzeitpause einen Sehnenanriss in der rechten Schulter zu. Klose wird für drei bis vier Wochen ausfallen.

Am Donnerstag verteidigte Schiedsrichter Brych seine Entscheidung gegenüber der Presse. Einen Zusammenhang zwischen der Verletzung von Klose und den Platzverhältnissen sieht er nicht: „Wenn man sich die Szene genau ansieht, erkennt man, dass die Verletzung nicht durch das Ausrutschen, sondern erst durch den Zusammenprall mit dem Gegenspieler passiert ist.“

Dem Deutschen Fußball Bund liegt nun eine Beschwerde von Werder auf dem Tisch, bei der es allerdings nicht darum geht „gegen die Wertung des Spiels zu protestieren“, so Werders Sportdirektor Klaus Allofs. Ein erstes Gespräch zwischen den Bremern und dem DFB fand am Donnerstag unter Leitung des DFB-Präsidenten Theo Zwanziger statt. Das Ergebnis: Der DFB will die Kriterien für die Bespielbarkeit von Plätzen überdenken. „Es ist nicht auszuschließen, dass wir sehr konkrete Lehren aus den Vorkommnissen ziehen werden“, sagte DFB-Mediendirektor Harald Stenger dem Sender Radio Bremen. „Der Kriteriumskatalog muss insofern überdacht werden, dass wir einfach fragen, müssen Pokalspiele, die auf Amateurplätzen stattfinden, bei schlechten Witterungsbedingungen eventuell anders terminiert werden.“

Und zuletzt ein Trost: Auch andere Top-Teams werden im Schneetreiben aus dem Pokal gekickt. Am Donnerstag schied Juventus Turin im Viertelfinale des Italien-Pokals unerwartet mit 2:3 gegen den AS Rom aus. Werder und Juve treffen am 22. Februar in der Champions League aufeinander. kli/dpa