: A7-Deckel irgendwann
Der Senat schiebt das Bahrenfelder Projekt auf die lange Bank, weil ein Ausbau der Autobahn nicht absehbar ist
Die Autobahn A7 in Bahrenfeld wird auf absehbare Zeit ein Graben bleiben. Weil der Ausbau der Piste von sechs auf acht Spuren nicht zu den Prioritäten der Bundesregierung gehört, arbeitet der Senat nicht an der Autobahn-Überdachung weiter. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage des GAL-Abgeordneten Jörg Lühmann hervor. Der Deckel sollte die Anwohner vor dem Lärm der Autobahn schützen und die Stadtteile links und rechts der Trasse wieder miteinander verbinden.
Dem Deckel liegt die Idee eines Tauschgeschäfts zu Grunde. Altonaer Kleingärten sollten verkauft werden und ihre Pächter auf den Deckel umziehen. Die Gartengrundstücke würden als teure Bauplätze für Wohnungen und Büros verkauft. Mit dem Erlös würde sich ein langer, fester Deckel zwischen dem Elbtunnelausgang und dem Altonaer Volkspark bauen lassen, ohne dass die Bürgerschaft allzu viel zuschießen müsste.
In diese Rechnung eingeplant waren 68 Millionen Euro, die der Bund im Falle eines Ausbaus der A7 für den fälligen Lärmschutz bezahlen würde. Im Bundesverkehrswegeplan spielt die Verbreiterung der Autobahn allerdings eine nachrangige Rolle.
„Der CDU-Senat hat das Projekt Autobahndeckel in Bahrenfeld abgeschrieben“, kritisiert der Bahrenfelder SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Hans-Christoff Dees. Nun werde deutlich, dass die CDU die Bürger jahrelang an der Nase herumgeführt habe. Seit den 90er Jahren habe sie den Deckel im Zusammenhang mit der vierten Elbtunnelröhre gefordert, und zwar „immer auch unabhängig vom Ausbau der A7“. Im heutigen Sonderinvestitionsprogramm des CDU-Senats sei der Deckel dagegen nicht vorgesehen. Stattdessen sei die CDU „leider bereit, 250 Millionen Euro für eine unterirdische U-Bahn-Anbindung im Schlick der Hafencity zu verbuddeln“. Gernot Knödler