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Gams war Mufflon

Mitarbeiter der Berger GmbH geben zu, dass sie falsch etikettiertes Wildfleisch auf den Markt gebracht haben

PASSAU dpa/ap ■ Im bayerischen Wildfleischskandal haben zwei ehemalige leitende Mitarbeiter der Berger Wild GmbH Verstöße gegen das Lebensmittelrecht eingeräumt. Der technische Leiter des Logistikzentrums der Firma sowie der Leiter einer Betriebsstätte seien in der vergangenen Woche von der Staatsanwaltschaft vernommen worden, hieß es gestern aus Ermittlerkreisen. Die beiden hätten insbesondere die Verlängerung des Mindesthaltbarkeitsdatums und den Verkauf von aufgetautem Tiefkühlfleisch als Frischfleisch zugegeben. Außerdem räumten sie ein, Mufflonfleisch als Gamsfleisch in Verkehr gebracht zu haben.

Ferner berichtete der Spiegel, dass die Kriminalpolizei Passau am 13. Juli 2005 vom Hauptzollamt Landshut drei Aktenordner mit Belastungsmaterial gegen Berger erhalten haben. In einem sechsseitigen Ermittlungsbericht sollen die Zollfahnder sogar ausdrücklich gewarnt haben, es bestehe der Verdacht, dass die Gesundheit vieler Menschen geschädigt werde. Erst am 9. Januar dieses Jahres habe die Kripo die schon vor mehr als 18 Monaten sichergestellten E-Mails an das Veterinäramt weitergeleitet.

Der Zoll hatte bei Durchsuchungen Mitte 2004 Hinweise auf verlängerte Haltbarkeitsdaten und Umetikettierungen gefunden. Die Staatsanwaltschaft hatte erklärt, sie habe die Hinweise an die Regierung von Niederbayern und an die Veterinärbehörde weitergegeben. Auch der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sollen Informationen über die Zustände in dem Betrieb vorgelegen haben.

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