: Amnesty-Spenden-Spaziergang
Engagieren für die Menschenrechte – mitgehen beim „Ten Mile Walk“ oder mitmachen in einer der 35 Regionalgruppen von Amnesty International in Berlin-Brandenburg
■ Ten Mile Walk
Am Sonntag, 16. Juni, Anmeldung: 11 Uhr im Café Dollinger, Stuttgarter Platz, Start ist um 12 Uhr, weitere Informationen unter:
■ Regionalgruppen
Informationen über die Regionalgruppen in Berlin-Brandenburg:
■ Informationsabend
Am Freitag, 7. Juni, um 19 Uhr, im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4
Was für eine Leistung: Ganze 130 Kilometer legte der Schauspieler Ramón Rivero im Jahr 1950 zu Fuß zurück, um Geld für eine Krebsinitiative zu sammeln. Vier Tage war er unterwegs, 85.000 Dollar kamen am Ende zusammen. Riveros Lauf begründete eine neue Form des Fundraisings: die SponsorInnenläufe. Besonders beliebt sind die Spenden-Events in den USA, Großbritannien und Irland, wo sie Walkathon oder Charity Walk genannt werden. Auch in Deutschland wird seit den 90ern für den guten Zweck gelaufen. Der Ablauf ist dabei immer derselbe: Die TeilnehmerInnen suchen sich vor jedem Lauf SponsorInnen, die ihnen für jeden Kilometer oder jede Runde, die sie während des Laufs zurücklegen, einen bestimmten Geldbetrag zusagen. Der Gewinn aus den Läufen wird an gemeinnützige Projekte oder Organisationen gespendet.
Am 16. Juni wird in Berlin gelaufen. Dann findet zum zwölften Mal der Ten Mile Walk der Menschenrechtsorganisation Amnesty International statt. Mit dem Stadtspaziergang sollen 1.000 Euro für die Arbeit der Initiative gesammelt werden. Organisiert wird der Lauf von der englischsprachigen Gruppe von Amnesty Berlin, deren Arbeitsschwerpunkt auf Kambodscha und Westafrika liegt.
Start der 16 Kilometer langen Wanderungen durch die Stadtmitte ist am Café Dollinger, auf dem Stuttgarter Platz, in der Nähe des S-Bahnhofs in Charlottenburg. Anmelden kann man sich von 11 bis kurz vor 12 Uhr. Endpunkt des Laufes ist das Ausflugslokal Brachvogel am Carl-Herz-Ufer in Kreuzberg. Teilnehmen kann jeder, der möchte, Sponsoren sind nicht zwingend erforderlich. „Unser jüngster Teilnehmer bisher war 3 Jahre alt, der älteste fast 70. Die Betonung des Laufes liegt auf zusammen gehen und miteinander reden“, sagt Mary Elizabeth Murphy von der englischsprachigen Gruppe.
Genauer ist für den Tag Folgendes geplant: Zu Beginn des Laufes können Postkarten an die AktivistInnen der Menschenrechtsgruppe „Women of Zimbabwe Arise“ (Woza) verfasst werden. Der diesjährige Ten Mile Walk ist der Gruppe Woza und dem Journalisten Ebrima B. Manneh aus Gambia gewidmet. Woza gibt es seit 2003, die Gruppe versteht sich als Sprachrohr für Frauen aus Simbabwe und versucht Frauen dazu zu ermutigen, für ihre Rechte und ihre Freiheit zu kämpfen. Dabei schrecken die Woza-AktivistInnen nicht vor der kontinuierlichen Repression seitens der Behörden zurück. 2008 erhielt die Initiative den Menschenrechtspreis von Amnesty International.
Im Anschluss an die Postkarten-Aktion geht es über den Schlosspark Charlottenburg und das Haus der Kulturen der Welt zum Brandenburger Tor. Dort soll das traditionelle Gruppenfoto gemacht werden. Während des Laufes werden kleine Papierknoten an Passanten verteilt, jeder davon enthält einen der 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. „Der Lauf ist eine gute Gelegenheit, sich gemeinsam für Menschenrechte zu engagieren und zugleich einen Einblick in die Arbeit von Amnesty International zu bekommen“, sagt Murphy.
Wer sich über den Lauf hinaus bei Amnesty International für Menschenrechte engagieren möchte, kann bei einer der 35 Regionalgruppen in Berlin und Brandenburg oder bei einer der Schul- und Hochschul-Gruppen mitmachen. „Die Gruppen sind ein bedeutender Pulsgeber für Amnesty International. Sie entscheiden, was vor Ort gemacht wird“, sagt Florian Oswald vom Bezirk Berlin-Brandenburg. Jede der Gruppen hat wie die englischsprachige Gruppe ein bestimmtes Thema, zu dem sie Aktionen durchführt. Für Interessierte werden regelmäßig Veranstaltungen angeboten, die über die Arbeit von Amnesty informieren.
Zusätzlich zu dem Engagement nach außen kann man sich auch intern bei Amnesty International beteiligen. Der Bezirk freut sich über UnterstützerInnen, die bei der Koordinierung und Kommunikation aushelfen oder Seminare an Schulen geben wollen. Die basisdemokratische Struktur ermöglicht es zudem, mitzuentscheiden, zu welchen Themen Amnesty bundes- und weltweit arbeiten soll.
LUKAS DUBRO