: Mehrsprachigkeit ist Mehrwert
Das Verbot der Mehrsprachigkeit auf dem Schulhof ist integrationspolitisch gut gemeint, aber es bewirkt nicht das, was es beabsichtigt. Wir haben in der Bildungspolitik keinen Mangel an guten Absichten, sondern an wirksamen Programmen. Die Qualität der Sprach(en)entwicklung in multikulturellen Schulen hängt in erster Linie von anderen Faktoren ab: guter Ausstattung dieser Schulen, interkulturell qualifizierten Lehrkräften, einer aktiven Einbindung der Elternschaft in Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen und anderen außerschulischen Partnern aus dem Quartier, und einer positiven Einstellung zur Mehrsprachigkeit als einem Mehrwert in einer internationalen Gesellschaft im globalen Wettbewerb der Städte. Dafür bedarf es zusätzlicher Investitionen, finanziell und im Rahmen des Engagements aller Akteure. Fordern ist also angebracht, nämlich das Einfordern einer soliden Integrationspolitik im Bildungsbereich.
GARI PAVKOVIC, Integrationsbeauf- tragter der Stadt Stuttgart