Bremen

In Bremen fühlt man sich schon seit jeher als eine besondere Extrawelt, wenn auch in einer Nussschale. Und da macht auch die Bremer WASG keine Ausnahme: 184 Mitglieder bilden ein Panoptikum, in dem sämtliche Typen des politischen Spektrums vertreten sind, selbst jene, von denen man dachte, dass es sie nicht mehr gibt. Aber die gibt’s: Trotzkisten, Stalinisten, vielleicht gar Maoisten, aber die halten sich bedeckt. Den beleidigten Star gibt Axel Troost, Landesverbandsmitbegründer, WASG-Bundesvorstand und seit Jahrzehnten Geschäftsführer der Memorandum-Gruppe für alternative Wirtschaftspolitik. Dem bröckelt aber in Bremen die Basis weg – vielleicht weil er sich in schönster Karrieristen-Manier über die sichere PDS-Landesliste Sachsen-Anhalt in den Bundestag wählen ließ. Er und die Seinen schmollen, seit im Dezember die von ihm geforderte „Richtungsentscheidung“ zwar fiel. Aber nicht in seinem Sinne. Schon zuvor war der Landesvorstand zurück getreten, und die so genannte Linkstendenz okkupierte die Posten. Allerdings nur die des geschäftsführenden Vorstands. Die Bremer WASGler, die Revolution als politisches Mittel von vornhereinausschließen, verhindern seither reguläre Neuwahlen der Rest-Spitze. Worauf die Linkstendenz trotzig durch Wahlen ohne Quorum reagierte. Anfechtungen sind angekündigt. Die Linkspartei-Frage ist in Bremen nicht der Knackpunkt: Während Troost als Bundesvorständler den Fusionskurs mitverantwortet, fordern Linkstendenzler wie Heino Berg „eine solidarische Kontroverse“ der beiden Parteien. bes