lokalkoloratur
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Eigenwillig, komplex und zwischen Drama und Groteske changierend: Von aus familiären Strukturen ausbrechenden Gestalten handeln die Romane der jetzt mit dem Friedrich-Hebbel-Preis geehrten Autorin Mareike Krügel: „Die Witwe, der Lehrer, das Meer“ hieß ihr erstes Werk, dessen Protagonistin ihren Mann versehentlich überfuhr. Von der Bestatterstocher zur Tarot-Deuterin entwickelt sich die Hauptfigur in „Die Tochter meines Vaters“, Krügels zweitem, mit dem Förderpreis der Stadt Hamburg geehrten Roman. Am Leipziger Literaturinstitut hat die 1977 in Kiel Geborene studiert, eine Zeit lang als Stipendiatin in der Krakauer „Villa Decius“ gelebt und ihren Wohnsitz schließlich von Lübeck nach Hamburg verlegt. Hier frönt sie nun ihrerseits der Nachwuchsförderung: Gemeinsam mit Kristof Magnusson wird sie im April das für 14- bis 21-Jährige gedachte „schreiblabor“ des Literaturhauses anleiten. PS