: Neue Kreuzfahrer
betr.: „Meinung, Freiheit, falsche Freunde“, Kommentar von Bascha Mika, taz vom 2. 2. 06
Es gibt kein Recht auf Beleidigung oder Verunglimpfung. Wenn es den Machern dieser Satire wirklich nicht um die Beleidigung und Provokation der Muslime gegangen wäre, hätten sie satirische Zeichnungen über Bin Laden, Sarkawi oder andere Terroristen veröffentlicht. Bin Laden wurde in den vergangenen Monaten und Jahren in verschiedenen Medien unzählige Male veralbert, karikiert und durch den Kakao gezogen. Es gab keine nennenswerten Gegenreaktionen in der islamischen Welt.
Anders verhält es sich, wenn nun der Prophet Muhammad in einer solchen Form dargestellt wird. Es gibt klare Aussagen Muhammads, wonach jede Form von Terrorismus verboten ist und jedem Terroristen die Hölle versprochen wird.
Der Schutz von Minderheiten ist einer der Grundpfeiler der Demokratie. Wenn nun aber der Religionsstifter einer großen Minderheit als Ursprung aller Bosheit dargestellt und damit verleumdet wird, werden die Muslime als Minderheit nicht nur beleidigt, sondern auch noch ihres Schutzes beraubt, indem man sie indirekt als zu bekämpfende Gefahr dargestellt hat.
Solche Zeichnungen gab es bereits im Mittelalter und sollten die Bevölkerung gegen den Islam aufhetzen sowie potenzielle Kreuzfahrer anwerben. Bleibt zu hoffen, dass wir solche mittelalterlichen Umtriebe nicht weiter mit einer fortschrittlichen Meinungsfreiheit verwechseln.RAMIN MASSARRAT, Bamberg