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Archiv-Artikel

Staatsakt für Johannes Rau

Mit einem Staatsakt hat das politische Berlin gestern vom ehemaligen Bundespräsident Johannes Rau Abschied genommen. Zum Trauergottesdienst im Berliner Dom waren 1.500 Gäste aus dem In- und Ausland gekommen. Neben dem Bundeskabinett und Kanzlerin Merkel nahmen auch viele ausländische Staatsoberhäupter teil. Bundespräsident Köhler sagte in seiner Trauerrede: „Johannes Rau hat Deutschland vorbildlich vertreten und im Inneren zusammengehalten. Sein Einsatz für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wirkt fort.“ Die Predigt hielt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber. Er lobte Raus christlichen Glauben, der gelegentlich auch belächelt worden sei und ihm den Spitznamen „Bruder Johannes“ eingebracht hatte.

Der ehemalige SPD-Chef Hans-Jochen Vogel, ein langjähriger Freund des Verstorbenen, nannte Rau ein Vorbild für lebende und kommende Generationen. Bei ihm hätten Reden und Tun stets übereingestimmt. Dadurch habe er negativen Klischees von Politikern entgegengewirkt. Rau war mehr als 50 Jahre in der Politik aktiv. Bevor er Bundespräsident wurde, amtierte er als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen.

Auf eigenen Wunsch wurde Johannes Rau im Kreis der Familie und engster Freunde beigesetzt. Sein Grab liegt auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin, wo sich unter anderem auch die Gräber von Bertolt Brecht und Heinrich Mann befinden. DPA FOTO: AP