: SHORTCUTS
■ Oben ist es still Niederlande/Deutschland 2013, R: Nanouk Leopold, D: Jeroen Willem, Wim Opbrouck / Originalfassung mit Untertiteln Ein Einsiedlerhof in der niederländischen Provinz. Der alte Bauer liegt im Sterben, sein Sohn, etwa Mitte 50, pflegt ihn eher widerwillig – und tut sich nicht leicht, sein eigenes Begehren zu erkunden. „Oben ist es still“ von Nanouk Leopold ist ein subtiler und sensibler Film, weit entfernt von üblichen Coming-out-Erzählungen. Do bis Mi, 17.30 Uhr, 3001 Kino, Hamburg; Di, Mi, 20.15 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover ■ Il Gattopardo – Der Leopard Italien 1962, R: Luchino Visconti, D: Burt Lancaster, Claudia Cardinale / Originalfassung mit englischen Untertiteln Die berühmteste und häufig in Kostümschinken kopierte Szene in „Der Leopard“ ist wohl die Ballszene am Ende. Minutenlang dreht sich da eine Abendgesellschaft, Röcke fallen in Zeitlupe und Licht aus Kronleuchtern bricht sich auf glänzendem Mobiliar. Außerdem tanzen Burt Lancaster und Alain Delon in dem 1962 von Graf Luchino Visconti gedrehten Meisterwerk abwechselnd mit Claudia Cardinale um die Wette. Sa, 19 Uhr, So, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg ■ Die Lebenden Österreich 2012, R: Barbara Albert, D: Anna Fischer, Hanns Schuschnig Eine Germanistikstudentin erfährt, dass ihr Großvater als SS-Offizier in Auschwitz eingesetzt war. Dies verunsichert sie so nachhaltig, dass sie versucht, herauszufinden, in welchem Ausmaße er sich schuldig gemacht hat. „Doch die Aufklärung der Vergangenheit verkehrt sich in Narzissmus: Statt um Erkenntnis geht es den Nachgeborenen eher darum, sich besser zu fühlen“, urteilte Barbara Schweizerhof in der taz. Sa, So, Mo, 20.15 Uhr, Di, Mi, 18 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover ■ Das letzte Kino der Welt Argentinien 1998, R: Alejandro Agresti, D: Angelina Molina, Jean Rochefort / Originalfassung mit Untertiteln In einem Dorf am Ende der Welt, im tiefsten Patagonien, gibt es kein Fernsehen und kein Radio, sondern nur ein altes Kino. Dort kommen die Filme erst an, wenn sie schon in allen anderen Kinos von Argentinien gezeigt worden sind. Das tut den Filmkopien nicht gut, und so kommen sie verstümmelt ins Dorfkino. Die Bilder sind verkratzt, und es fehlen viele Einzelbilder, ja ganze Sequenzen. Keiner weiß mehr, in welcher Reihenfolge die einzelnen Akte gezeigt werden sollten, und so kann niemand mehr den Sinn der Geschichten erraten. Leider hält der Film längst nicht alles, was er verspricht. Denn Agresti, der in Argentinien mit surrealen Filmen einen soliden Erfolg in den Kunstkinos hat, macht erstaunlich wenig aus seinen Einfällen. So, 17 Uhr, Cine K, Kulturetage, Oldenburg