: Kritik an Bush wegen „Katrina“
WASHINGTON rtr/dpa ■ Der US-Kongress hat laut der Washington Post Präsident George W. Bush und seiner Regierung vorgeworfen, die Schwere von Hurrikan „Katrina“ unterschätzt zu haben. In einem Bericht des Kongresses würden 90 Punkte aufgelistet, in denen die Reaktion der Regierung unzureichend gewesen sei, berichtete die Zeitung am Sonntag. Fehleinschätzungen habe es auf allen Regierungsebenen gegeben, insbesondere bei Heimatschutzminister Michael Chertoff. Dieser sei zu weit von den Ereignissen entfernt gewesen und habe die Notfallinstrumentarien „zu spät, zu ineffektiv oder überhaupt nicht“ in Gang gesetzt. So sei der Einsatz von Soldaten und die Lieferung von Hilfsgütern um bis zu drei Tage verzögert worden. Bush hätte als einziger die Möglichkeit gehabt, die bürokratischen Widerstände zu brechen. Er habe aber nichts unternommen. Bereits am Freitag hatte der frühere Leiter des Amts für Katastrophenmanagement, Michael Brown, dem Weißen Haus und dem Heimatschutzministerium vorgeworfen, früher als behauptet von den Dammbrüchen in New Orleans gewusst zu haben. Die Regierung sei zu intensiv mit dem Kampf gegen den Terrorismus beschäftigt gewesen und habe daher die Vorbereitung auf Naturkatastrophen sträflich vernachlässigt, sagte Brown vor einem Senatsausschuss in Washington.
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