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Archiv-Artikel

Schluss mit lustig

EVENTS Im Sommer gibt es kaum ein Wochenende ohne große Veranstaltung. Wirtschaftssenator Horch spricht sich nun für eine bessere Koordinierung aus, um die Auswirkungen einzudämmen

„Der Bezirk Mitte ist immer noch ein Wohngebiet und keine reine Amüsiermeile“

FALKO DROSSMANN, SPD

Im Sommer jagt in Hamburg eine Veranstaltung die Nächste. Und es werden immer mehr. Besonders der Bezirk Mitte wird dabei immer wieder stark in Mitleidenschaft gezogen. Verkehrsbehinderungen, Lärm und Dreck sind die Folgen für die AnwohnerInnen.

Zuletzt fand am Sonnabend der Schlagermove statt, bei dem rund 350.000 Besucher zu lauter Musik durch die Straßen tanzten. Die Überreste der Schlagerparty haben das Fass nun zum Überlaufen gebracht: Eine öffentliche Debatte um die Vielzahl und Notwendigkeit der Veranstaltungen ist entbrannt. Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) forderte im Hamburger Abendblatt, dass Großveranstaltungen künftig besser koordiniert werden. Auch eine Ausdünnung des Veranstaltungskalenders schließt er nicht aus.

Falko Droßmann (SPD), Vorsitzender des City-Ausschusses der Bezirksversammlung Mitte, meint ebenfalls, es müsse wieder mehr darauf geachtet werden, welche Veranstaltung genehmigt wird und welche nicht. „Der Bezirk Mitte ist immer noch ein Wohngebiet und keine reine Amüsiermeile“, sagt er.

Medienberichten zu Folge sollen im kommenden Jahr sowohl der Schlagermove als auch die Harley Days am selben Wochenende stattfinden. Bezirkssprecherin Sorina Weiland sagt, das sei zwar nicht ideal, aber nach Auffassungen der Polizei und des Ausschusses Sondernutzung machbar. Harley Days-Veranstalter Uwe Bergmann hält diese Einschätzung für komplett falsch: „Die beiden Zielgruppen würden sich nicht vertragen.“ Er will nun für ein späteres Wochenende die Genehmigung für die Harley Days beantragen. „Wir müssen die Akzeptanz der AnwohnerInnen auch nicht überstrapazieren“, sagt Bergmann.

Ein Eventausschuss, in dem Vertreter von Behörden, Bezirksämtern und Hamburg Marketing zusammenkommen, wird darüber beraten. Die Entscheidung liegt beim Bezirksamt Mitte.  MIRIAM KERN