EWE Baskets: landgasthofsilberhochzeitskompatibel

In dieser kommerzialisierten Sportart überlässt man lieber nichts dem Zufall und so veranstalteten die EWE Baskets Oldenburg zur Hymnenfindung 2009 einen Wettbewerb. Heraus kam ein Stück mit dem unprätentiösen Titel „Der EWE Baskets Song“, gesungen von Oliver Lukas, als Gesangstrainer für Dieter Bohlens DSDS vielleicht bekannter als in seinem Hauptberuf als Schlagersänger.Und ein Schlager ist es definitiv, mit Überschneidungen zur Stimmungs- und Partymusik. „Eeeeh-weh-eh Baskets / Punkt für Punkt hol'n wir den Sieg“, geht es da los, untermalt mit einem bumm-tschack-Rhythmus und unauffälliger Gitarrenbegleitung; „Eeeeh-weh-eh Baskets / werfen Körbe möglichst viel“. Letzteres klingt aus den Hallenlautsprechern wie „kann kommen, was da will“ oder „der Kalle will noch Bier“; wer es genau wissen will, muss sich die CD besorgen. Es folgt weitere Geburtstagsgrußlyrik mit eingestreutem Schlachtgesang (“Baskets!“ *KlappKlappKlapp* „Baskets!“), einem Hauch Romantik – „Das Team und die Fans, ein gutes Geee-spann / Wir stehen hinter euch, so wie der sechste Mann“ – und zwischendurch einer Messerspitze Durchhalterhetorik: „Viermal zehn Minuten Kampf, der Sieg ist unser Lohn“.Der Song klingt landgasthofsilberhochzeitskompatibel, einzuspielen zwischen dem Schneewalzer und der nächsten Runde Schnaps. Der Landgasthof könnte irgendwo stehen, in Haselünne, Cuxhaven oder Neustadt am Rübenberge – der Name der Stadt, in der die Baskets spielen, taucht in dem Liedtext nicht auf.Macht aber auch nichts, denn mit Inbrunst gesungen wird er ohnehin nicht. Für mehr Stimmung, und sei es nur lautstärketechnisch, sorgt die Einlaufmucke und mutmaßliche inoffizielle Hymne: AC/ DCs „Thunderstruck“. Singt auch keiner, lässt sich aber prima zu klatschen und stampfen. MNO