lokalkoloratur :
Bisher hatten wir André Trepoll ja nicht für einen Feuilleton-Rezipienten gehalten. Was andererseits aber wohl auch gar nicht sein muss, wer sich in diesen Tagen auf die „Aussagen von Filmkritikern“ beruft. Darauf nämlich stützte der Hamburger Junge-Union-Vorsitzende gestern die Forderung, von der „Ausstrahlung“ des türkischen Actionstreifens „Tal der Wölfe“ in den Lichtspielhäusern abzusehen. Nun wäre die christdemokratische Jugendorganisation nicht, wer sie ist, wüsste sie nicht darum, dass in einer freiheitlichen Demokratie „dies keiner den Betreibern verbieten“ kann. Wenn aber das umstrittene Machwerk schon angesehen werden könne, dann doch bitte nicht schon von 16-Jährigen, findet Trepoll und verlangt von der dafür zuständigen Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, diese Altersfreigabe noch mal zu überdenken. Ein Schelm freilich, wer ob solch aussichtsloser Forderungen mutmaßte, da wolle jemand auf einen schon reichlich in Fahrt geratenen Zug aufspringen. aldi