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Archiv-Artikel

Die Kinderkrippe fest im Blick

Inzwischen gibt es ein breites Versicherungsangebot für Kinder. Risikoschutz statt Sparen ist die richtige Strategie zur Absicherung

VON RICHARD ROMAN

Etwa 1,8 Millionen Kinder verunglücken jährlich in Deutschland. Andererseits besitzen derzeit nur etwa 40 Prozent aller Eltern eine private Unfallversicherung für das Kind. Noch weniger abgesichert sind die finanziellen Folgen von schweren Krankheiten: Denn in etwa 80 Prozent der Fälle ist eine Behinderung bei Kindern nicht auf einen Unfall, sondern auf Krankheiten zurückzuführen. „Die Absicherung von Kindern wird leider sträflich vernachlässigt“, moniert Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten (BdV).

Der Staat bietet nur einen geringen Schutz bei Unfällen: Unfälle in der Freizeit sind überhaupt nicht versichert, Unfälle in Zusammenhang mit dem Kindergarten und der Schule sind relativ gering versichert.

Das höchste Risiko für die Kinder bilden jedoch die schlecht geschützten Eltern. „Wenn sie als Ernährer und Versorger ausfallen, stehen Kinder ohne private Absicherung vor dem Nichts“, warnt die Stiftung Warentest. Sie rät deshalb, dass sich zunächst die Eltern angemessen absichern. Ein hohes Risiko besteht auch darin, dass die Eltern einen schweren Unfall erleiden oder berufsunfähig werden. „Entsprechende Versicherungen sind unabdingbar“, sagt Rudnik vom BdV. Er rät, die Angebote genau zu prüfen, denn insbesondere bei Unfallversicherungen seien die Preisunterschiede enorm: bis zu 300 Prozent. Auch eine Risikolebensversicherung, die die den Tod absichert, sei Eltern anzuraten, so Rudnik.

Für Kinder zählt in erster Linie eine Absicherung gegen Krankheit, Unfälle beziehungsweise Invalidität: Eine private Krankenversicherung für Kinder könnte selbst dann sinnvoll sein, wenn die Eltern in der gesetzlichen Krankenversicherung sind. Denn aus dieser fallen immer weitere ärztliche Leistungen heraus. „Je früher Eltern eine entsprechende Police für ihren Nachwuchs unterzeichnen, desto günstiger sind die Beiträge“, sagt Andreas Lachnit, Schadenverhütungsexperte beim Verband öffentlicher Versicherer. Eine Kinderunfallversicherung ist vergleichbar mit der Berufsunfähigkeitsversicherung für Erwachsene. Sie garantiert Hilfe, wenn das Kind nach einem Unfall in seiner Entwicklung gehemmt ist oder eine spätere Berufsausübung gar unmöglich wird. Das kann auch für die Eltern enorme Belastungen nach sich ziehen: Häufig muss ein Elternteil seine Arbeit aufgeben. In manchen Fällen kann der behindertengerechte Umbau der Wohnung notwendig werden. Wie wichtig eine private Kinderunfallversicherung ist, verdeutlicht ein Blick in die Statistik: In rund 50 Prozent der Fälle sind die Betroffenen nicht durch eine gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. „Die abgeschlossenen Versicherungssummen sind oft zu niedrig“, warnt Rudnik.

Eine private Kinderunfallversicherung zahlt grundsätzlich nur bei Invalidität nach einem Unfall, nicht aber bei bleibenden Schäden infolge von Krankheiten. Eine Krankheit ist aber laut Statistik bei Kindern drei- bis viermal so häufig wie ein Unfall die Ursache für Invalidität. „Eltern sollten eine Zusatzdeckung zur Kinderunfallversicherung abschließen, die sowohl bei Invalidität infolge von schweren Krankheiten als auch infolge von Unfällen eintritt“, empfiehlt Lachnit vom Verband öffentlicher Versicherer.

Auch für die Ausbildung der Kinder kann Vorsorge getroffen werden: „Ausbildungsversicherungen bieten den Vorteil, dass die Versicherung beitragsfrei fortgeführt wird, wenn der Versicherte, in der Regel ein Elternteil, vor Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit stirbt“, weiß Lachnit. „Auch dann wäre für das Kind die Finanzierung der Ausbildung oder des Studiums gesichert.“

Rudnik rät davon ab, schon für Kinder Sparverträge, beispielsweise eine Rentenversicherung, abzuschließen. „Dafür ist in späteren Jahren genügend Zeit. Im Kindesalter sollten in erster Linie die Risiken abgesichert werden.“ Insofern sei auch das Versicherungssparen fragwürdig. „Ein Nachteil ist auch, dass die Kombination von Sparen und Risikoabsicherung eine Renditenberechnung behindert. Man kauft die Katze im Sack.“

Die Suche auf dem Versicherungsmarkt ist zeitaufwändig und kostet Nerven. Versicherungen bieten deshalb verschiedene Kinderversicherungen als Paket an. „Tip-Top Tabaluga“ von der Versicherung Universa bietet einen Rundumschutz ab 18,70 Euro pro Monat. Das Basispaket bietet einen Sofortschutz bei schwerer Krankheit, Schwerbehinderung und Pflegebedürftigkeit, eine kleine Altersrente ab dem 60. Lebensjahr, eine lebenslange Unfallrente in Höhe von 500 Euro pro Monat, die Behandlung als Privatpatient im Krankenhaus sowie Schutz bei Auslandsreisen inklusive Rücktransport.

Werden mindestens 2,50 Euro mehr im Monat investiert, besteht der Versicherungsschutz auch dann beitragsfrei weiter, wenn die Eltern als Beitragszahler sterben.

Tip-Top Tabaluga ist nach dem Prinzip eines Baukastens konstruiert. Wer es sich leisten kann, bucht das Premium-Paket. Es bietet beispielsweise zusätzlich eine Starthilfe von 375.000 Euro bei Invalidität oder ein lebenslanges Pflegetagegeld in Höhe von 1.500 Euro.