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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Kommende Woche gibt es in Leipzig die Buchmesse, in Köln ist jetzt schon literarisch viel los: Die Lit.Cologne, das von der Zuschauerzahl her größte Literaturfest Europas, ist in ihre zehnte Ausgabe gestartet. Auf elf Tage verteilen sich 175 Veranstaltungen wie Lesungen und Diskussion. Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller spricht zum Beispiel mit dem chinesischen Künstler Ai Weiwei über Kunst in Diktaturen. Im Mittelpunkt steht die Frage: „Wie politisch kann, darf oder muss künstlerische Arbeit sein, in der Literatur wie in der bildenden Kunst?“ Um diese Frage geht es am 19. März auch bei einer Solidaritätsveranstaltung für den chinesischen Autor Liao Yiwu. Er ist zwar eingeladen, kann aber nicht kommen, weil China ihm die Ausreise verweigerte. „Wir lassen trotzdem lesen“, kündigte Festivalleiter Rainer Osnowski an. Gelesen wird aus Liaos Buch „Fräulein Hallo und der Bauernkaiser – Chinas Gesellschaft von unten“. Außerdem wird aus Briefen zitiert und ein Telefon-Interview mit dem Autor abgespielt. In weiteren Lesungen kommen zum Beispiel Nick Hornby, Martin Walser, Margaret Atwood, Maarten ’t Hart, Frank Schätzing und Henning Mankell. Siegfried Lenz musste krankheitsbedingt absagen.