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Archiv-Artikel

Kompromiss bei Streik in Sicht

Gewerkschafter Bsirske bringt gestaffelte Arbeitszeit für öffentlichen Dienst ins Spiel. Jüngere Beschäftigte sollen länger schuften als bisher, Ältere im Gegenzug kürzer

BERLIN ap ■ Nach wochenlangen Streiks ist eine Lösung im Tarifkonflikt des öffentlichen Diensts in greifbare Nähe gerückt. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Ver.di, Frank Bsirske, und der Verhandlungsführer der Bundesländer, Hartmut Möllring, deuteten am Wochenende in Interviews ein Kompromissmodell in dem Streit über längere Arbeitszeiten an. Demnach könnten die Arbeitszeiten nach dem Alter der Beschäftigten gestaffelt werden, sodass Jüngere länger und Ältere kürzer arbeiten würden.

Bsirske sagte, an den Uni-Kliniken in Baden-Württemberg hänge die Arbeitszeit bereits heute vom Alter der Beschäftigten ab. „Die Arbeitgeber sollten über einen solchen Kompromiss sorgfältig nachdenken“, sagte Bsirske. Der Länder-Verhandlungsführer und niedersächsische Finanzminister Möllring zeigte seinerseits Gesprächsbereitschaft über unterschiedliche Arbeitszeiten je nach Alter der Beschäftigten. Darüber könne man am Verhandlungstisch reden, sagte Möllring.

Das nächste Spitzengespräch zwischen Ver.di und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ist bislang für den 10. März angesetzt. Bereits am Freitag hatte sich Möllring optimistisch über den Verlauf dieses nächsten Termins gezeigt und erklärt, er erwarte eine Entscheidung. Zuletzt war am 20. Februar ein Treffen ergebnislos vertagt worden.

Die Tarifparteien gaben sich gegenseitig die Verantwortung für die bereits seit mehreren Wochen andauernden Streiks in zahlreichen Bundesländern. „Die Dauer des Streiks hängt allein von den Arbeitgebern ab“, sagte Bsirske. Ver.di halte die Streiks bis zu einer Einigung durch. Deshalb sollten die Arbeitgeber aufhören, „auf Zeit zu spielen“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.

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